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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sexualität Bei Sexunfällen heißt es richtig handeln
Im Rausch der Lust und Leidenschaft kann Sex schon mal schmerzhafte Folgen haben. Aufgescheuerte Knie, Vaginalkrämpfe oder gar ein Penisbruch – beim Liebesspiel kann viel passieren. Wir sagen Ihnen, welches die häufigsten Sex-Unfällen sind, wie Sie richtig reagieren und wann ein Arzt nötig ist.
Vaginalkrampf und innere Verletzungen
Wie jeder Muskel, so kann sich auch der Vaginalmuskel der Frau verkrampfen. Wenn das beim Sex passiert, ist es nicht nur für sie sehr schmerzhaft, auch er muss sich ernsthaft Sorgen um sein bestes Stück machen. Erst wenn ein krampflösendes Mittel eingenommen wird, kann sich das Paar wieder voneinander lösen. Besonders gefährlich ist es, Gegenstände wie beispielsweise Flaschen vaginal oder anal einzuführen. Dabei kann es zu schlimmen inneren Verletzungen und Blutungen kommen. In besonders schwierigen Fällen stecken die Gegenstände so fest, dass sie nur noch vom Arzt entfernt werden können. Damit es erst gar nicht soweit kommt, sollte man von derart gefährlichen Spielchen besser Abstand nehmen.
Penisbruch muss schnell operiert werden
Im Medizinerjargon wird der Penisbruch auch als Schwellkörperfraktur bezeichnet. Dabei reißt die Bindegewebskapsel, die die Schwellkörper umgibt. Meist passiert das während der Reiterstellung, wenn der Penis nicht richtig steif ist und bei stoßartigen Bewegungen einknickt. Dann ertönt ein peitschenartiger Knall. Der Penis schwillt stark an und färbt sich durch den Bluterguss blau-violett. Um Spätschäden zu vermeiden, muss innerhalb der nächsten Stunden operiert werden. Auf dem Weg ins Krankenhaus sollte die Schwellung nach Möglichkeit gekühlt werden. Bei schneller Behandlung kann der Penis in der Regel wieder voll hergestellt werden. Ansonsten können Erektionsstörungen oder auch eine hässliche Krümmung zurückbleiben.
Bei Riss im Vorhautbändchen die Blutung stoppen
Etwas weniger schmerzhaft, aber ziemlich blutig, ist ein Riss des Penisbandes. Bei heftigem Sex oder beim Zurückziehen der Vorhaut kann es leicht einreißen. Doch keine Angst: Der Arzt kann alles wieder in Ordnung bringen. Allerdings sollte die Blutung so schnell wie möglich gestoppt werden, indem man mit einem sterilen Tuch auf die Wunde drückt. Blutet es weiter, schließt der Arzt die Verletzung mit einer kleinen Naht. Unproblematisch - wenn auch schmerzhaft - sind ebenfalls Schürfwunden, die beispielsweise bei Sex auf dem Teppichboden entstehen können. Salben mit Dexpanthenol oder Hamamelis beruhigen die Haut und lassen die Irritationen rasch wieder abheilen. Unangenehm sind auch wund gescheuerte Stellen im Genialbereich. Bis sich die Haut regeneriert hat, sollte man sich den Sex aufsparen und mindestens drei Tage – und in Zukunft präventiv Gleitmittel verwenden.
Bloß keine falsche Scham vor dem Arzt
Sexunfälle sind den Betroffenen meist sehr peinlich. Um sich keiner Schadenfreude auszusetzen, werden sie gern verschwiegen. Stattdessen versuchen viele, an sich selbst herumzudoktern. Bei wund geriebenen Stellen, Blutergüssen, Abschürfungen und kleinen Bisswunden ist das auch völlig in Ordnung. Liegen jedoch ernsthafte Verletzungen an den Genitalien oder innere Blutungen vor, ist falsche Scham unangebracht. Dann sollten Sie unverzüglich den Notarzt rufen oder sich in das nächstgelegen Krankenhaus begeben.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.