Vorsicht, Bakterien! Was die Zahngesundheit mit der Fruchtbarkeit zu tun hat
Wenn die Erfüllung des Kinderwunsches länger auf sich warten lässt, suchen Paare nach möglichen Ursachen. Dabei konzentrieren sie sich in der Regel auf den Hormonspiegel und die Geschlechtsorgane. Viele wissen nicht, dass sich auch der Zustand der Zähne auf die Fruchtbarkeit auswirken kann.
Entzündungen schwächen den gesamten Körper und können so den Beginn einer Schwangerschaft verhindern. Auch eine Entzündung im Mundraum, eine Parodontitis, kann hinter einem unerfüllten Kinderwunsch stecken. "Ist der Mundraum erst einmal geschwächt, dringen durch ihn gefährliche Mikroorganismen in den Körper ein", sagt Dr. Stephan Ziegler, Zahnarzt aus Berlin.
Parodontitis kann Empfängnis beeinträchtigen
Leiden Frauen an einer Parodontitis, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. Es dauert bei erkrankten Frauen oft länger als bei gesunden bis sie schwanger werden. Aber auch die Fruchtbarkeit der Männer kann sich reduzieren, wenn sie unter einer Parodontitis leiden: Bakterien können dann sowohl die Spermienproduktion als auch deren Qualität mindern. In den meisten Fällen stellen die Zähne allerdings nicht die alleinige Ursache für das ausbleibende Babyglück dar.
Eine Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie wird hervorgerufen durch bakterielle Beläge und verursacht am Anfang kaum Beschwerden. Von Betroffenen wird sie deshalb zunächst selten bemerkt. Erst im fortgeschrittenen Stadium geht das Zahnfleisch sichtbar zurück, der Kieferknochen wird abgebaut und im schlimmsten Fall droht Zahnverlust. Fast die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland ist laut der "Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie" von einer Parodontitis betroffen.
Um auszuschließen, dass der unerfüllte Kinderwunsch mit den Zähnen zusammenhängt, ist für beide Partner der Gang zum Zahnarzt sinnvoll. Liegt eine Parodontitis vor, greift dieser je nach Schweregrad zu verschiedenen Methoden: Während in leichten Fällen schon eine professionelle Zahnreinigung ausreicht, um den Mundraum von schädlichen Keimen zu befreien, kommen im fortgeschrittenen Stadium Antibiotika zum Einsatz. Nach erfolgreicher Behandlung steigen die Chancen, dass der Kinderwunsch in Erfüllung geht.
Schwangere sollten regelmäßig zum Zahnarzt gehen
Wenn es mit der Schwangerschaft geklappt hat, sollte die werdende Mutter regelmäßig Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahrnehmen. "Denn Hormonumstellungen verändern die Beschaffenheit des Zahnfleisches und begünstigen die Entstehung einer Parodontitis", sagt Zahnarzt Ziegler. Diese kann bei einer bestehenden Schwangerschaft unter Umständen dazu führen, dass sich Krankheitserreger auch im Fruchtwasser ausbreiten. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Frühgeburt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Pressemitteilung der KU64-Zahnarztpraxis