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Wie lange braucht eine Wunde zum Heilen?


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Nach Verletzung
Wie lange braucht eine Wunde zum Heilen?


Aktualisiert am 23.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Jemand klebt sich ein Pflaster auf den Unterarm: Wie lange eine Wunde zum Heilen braucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.Vergrößern des Bildes
Wie lange eine Wunde zum Heilen braucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. (Quelle: Wittayayut/getty-images-bilder)
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Nach einer Verletzung setzt der Körper verschiedene Prozesse in Gang, um die Wunde zu verschließen. Wie lange die Heilung dauern kann.

Die Wundheilung ist ein natürlicher Vorgang, der in mehreren komplex regulierten Phasen abläuft. Wie lange eine Wunde dabei genau braucht, um vollständig zu heilen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Art der Wunde, der Wundgröße, der Stelle am Körper, dem Lebensalter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person.

Grundsätzlich heilen kleine Wunden meist rascher als große oder tiefe Wunden.

Was passiert in den verschiedenen Wundheilungsphasen?

Damit eine Wunde optimal heilt, muss sie die verschiedenen Phasen der Wundheilung in richtigem Maße durchlaufen. Der nachfolgende Ablauf bietet einen Überblick über die verschiedenen Wundheilungsphasen und deren Dauer, wobei sich diese je nach Art der Wunde und der individuell vorliegenden Umstände unterscheiden können. Häufig verlaufen die Phasen auch überlappend.

Erste Phase: Blutstillung

Sofern Blutgefäße verletzt wurden, versucht der Körper als Erstes, den Blutverlust zu stoppen. Unmittelbar nach der Verletzung verengen sich daher die verletzten Gefäße und die Blutgerinnung setzt ein. Es bildet sich ein Blutgerinnsel, das die Wunde verschließt. Der entstehende Schorf schützt die Wunde.

Dauer: Minuten bis Stunden

Zweite Phase: Entzündungsphase

In dieser Phase bekämpft die körpereigene Immunabwehr Keime, die möglicherweise in die Wunde eingedrungen sind, und schickt entzündungsfördernde Zellen zum Wundbereich. Weiße Blutkörperchen wandern in die Wunde, um Fremdstoffe zu beseitigen und beschädigtes Gewebe abzubauen. Die Blutgefäße weiten sich wieder etwas, um den nun durch Schorf verschlossenen Wundbereich mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Möglicherweise schwellen die Wundränder leicht an.

Dauer der Phase: mehrere Tage

Dritte Phase: Granulationsphase

Das Gewebe beginnt, sich zu regenerieren. Neue Hautzellen und Blutgefäße bilden sich. Das Strukturprotein Kollagen wird produziert, um die Wunde zu stärken. Abhängig von der Wundart geschehen unterschiedliche Dinge. Bei einer kleinen Schnittwunde etwa schließen sich die Wundränder und heilen ab. In anderen Fällen entwickelt sich in der Wunde eine Art vorläufiges Füllgewebe (Granulationsgewebe) und die Wunde beginnt allmählich zu schrumpfen.

Dauer der Phase: mehrere Wochen

Vierte Phase: Reifungsphase

Die Wunde zieht sich zusammen und das Gewebe wird stabilisiert, um die ursprüngliche Struktur wiederherzustellen. Die neu gebildete Haut und das Kollagen werden langsam umgebaut, sodass die Narbe fester, aber auch flexibler wird. Am Ende bleibt oft eine Narbe, die mit der Zeit blasser und weniger auffällig wird. Häufig ist das Narbengewebe nicht so elastisch wie die ursprüngliche Haut und besitzt keine Schweiß- oder Talgdrüsen mehr.

Dauer der Phase: mehrere Monate

Gestörter Ablauf: Wenn die Wundheilung länger braucht

Die Wundheilung folgt einem komplexen Ablauf und benötigt Zeit. Wird der Prozess gestört, kann sich die Wundheilung verlangsamen oder in manchen Fällen auch nicht beendet werden. Folgende Faktoren können die Wundheilung beispielsweise beeinträchtigen:

  • Durchblutungsstörungen des Gewebes, etwa als Folge bestehender Grunderkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas oder Gefäßerkrankungen oder als Folge von Rauchen
  • Wundinfektion
  • Medikamente wie zum Beispiel Glukokortikoide, Blutgerinnungshemmer, Krebsmittel, Immunsystem unterdrückende Mittel, manche Antibiotika
  • Auskühlen der Wunde
  • Mangelernährung

Benötigt eine Wunde ungewöhnlich lange, um zu heilen, sollten Betroffene ärztliche Rücksprache halten. Das gilt umso mehr, wenn sich die Wunde eher zu verschlimmern scheint und der Bereich zum Beispiel anschwillt, schmerzt, sich ungewöhnlich warm anfühlt oder zu eitern beginnt.

Wichtig zu wissen: Heilt eine Wunde nicht innerhalb von etwa acht Wochen ab, sprechen Fachleute von einer chronischen Wunde. Diese benötigt unter Umständen eine spezielle Behandlung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "How Wounds Heal". Online-Informationen von Johns Hopkins Medicine: www.hopkinsmedicine.org (Abrufdatum: 16.10.2024)
  • "Akute Wunden und Wundverschluss". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 21.8.2024)
  • "How wounds heal". Online-Informationen der National Library of Medicine: medlineplus.gov (Stand: 29.5.2024)
  • "Wound Healing Phases". Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 12.6.2023)
  • Bode, T., et al.: "Wundmanagement – Wundversorgung in der täglichen Praxis". Thieme, Stuttgart 2021
  • Sterry, W., et al.: "Checkliste Dermatologie". Thieme, Stuttgart 2010
  • Lippert, H.: "Wundatlas". Thieme, Stuttgart 2006
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