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Sport bei Sodbrennen: Gut oder gefährlich? Das sollten Sie wissen


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Aufsteigende Magensäure
Sport trotz Sodbrennen? Das sollten Sie wissen


Aktualisiert am 02.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Während des Sports bekommen manche Personen schnell saures Aufstoßen.Vergrößern des Bildes
Während des Sports bekommen manche Personen schnell saures Aufstoßen. (Quelle: IMAGO/YURI ARCURS PRODUCTIONS /imago)

Brennen hinter dem Brustbein und Aufstoßen: Sodbrennen ist unangenehm. Sport kann die Symptome unter Umständen noch verstärken. Was hilft dagegen?

Sodbrennen beim und nach dem Sport ist unangenehm. Die körperliche Belastung kann das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre begünstigen. Auf Sport müssen von Sodbrennen Betroffene dennoch nicht verzichten. Ein Sportexperte weiß, wie Sie die Symptome lindern können.

Sodbrennen: Warum brennt die Speiseröhre?

Sodbrennen beschreibt ein unangenehm brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Das Symptom entsteht, wenn Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux). Die Säure reizt die empfindliche Schleimhaut und der charakteristische Schmerz entsteht. Saures Aufstoßen ist ein häufiger Begleiter. Es kann sogar vorkommen, dass Mageninhalt bis in den Mund zurückfließt. Zu den weiteren Symptomen von Sodbrennen gehören Husten und Heiserkeit, ein Kloßgefühl im Hals sowie Schmerzen beim Schlucken und im Oberbauch.

Ursache für Sodbrennen ist in den meisten Fällen ein kurzzeitig überlasteter oder anhaltend geschwächter Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre, Ösophagussphinkter genannt. Oftmals ist ein zu voller Magen die Ursache. Üppige Mahlzeiten üben einerseits einen verstärkten Dehnungsreiz auf den Magen aus. Andererseits regen sie die Bildung von Magensäure an. Das Risiko für Sodbrennen steigt. Kohlensäurehaltige Getränke beim Essen erhöhen den Magendruck ebenfalls und können Sodbrennen begünstigen.

Sodbrennen als Alltagsbegleiter

Während manche Menschen nur gelegentlich mit dem Brennen hinter dem Brustbein zu kämpfen haben, leiden andere regelmäßig unter Sodbrennen. Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge haben 20 von 100 Menschen in den westlichen Ländern immer wieder Beschwerden wie Sodbrennen und Aufstoßen. Sodbrennen kann die Lebensqualität erheblich einschränken und Alltagsaktivitäten stören – auch Sport.

"Sodbrennen ist unter Sportlern kein seltenes Phänomen", weiß Professor Dr. Ingo Froböse, Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln. "Bestimmte Sportarten können Sodbrennen begünstigen, wenn sie Druck auf den Magen ausüben, etwa Rennen, Gewichtheben, Kampfsport, Rudern oder Bauchmuskeltraining."

Professor Dr. Ingo Froböse
(Quelle: Deutsche Sporthochschule Köln)

Zur Person

Professor Dr. Ingo Froböse ist Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln. Er ist dort Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung und Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation.

Sport mit Sodbrennen – 3 Tipps

Mit akutem Sodbrennen Sport treiben – das ist zwar grundsätzlich möglich, aber nicht empfehlenswert. Die sportliche Leistung nimmt in der Regel ab, wenn sich der Sportler unwohl fühlt. Und auch Magen und Schleimhäute werden unnötig belastet. Um das Risiko für Sodbrennen zu senken, kann man vor dem Sport drei Tipps beherzigen:

  • Trainieren Sie nicht mit vollem Magen. Zwischen einer Mahlzeit und Sport sollten zwei bis drei Stunden liegen. Für die Stärkung vor dem Sport können Sie einen leichten Snack essen. Eine Handvoll Mandeln, ein paar Haferflocken oder ein Joghurt belasten den Magen nicht.
  • Verzichten Sie auf Kaffee, koffeinhaltige Limo, Schwarztee und kohlensäurehaltige Getränke. Kohlensäure erhöht den Druck auf den Magenschließmuskel. Koffein regt die Magensäureproduktion an.
  • Kauen Sie vor dem Sport und währenddessen keinen Kaugummi. Beim Kaugummikauen schluckt man vermehrt Luft und auch der Speichelfluss und die Magensaftbildung werden angeregt.

"Magenfreundliche Sportarten sind beispielsweise moderates Radfahren mit aufrechtem Oberkörper, Walken, Wandern oder Qigong. Auch andere Sportarten sind in der Regel kein Problem, wenn die Belastung leicht ist. Je intensiver das Training ist und je länger das Training dauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass Sodbrennen-Betroffene Symptome verspüren", sagt Froböse. "Wer Probleme beim Sport hat, kann testweise die Intensität und die Dauer variieren und schauen, ob die Beschwerden dann weniger ausgeprägt sind."

Wann Sport mit Sodbrennen meiden?

Auf Sport müssen von Sodbrennen Betroffene also nicht generell verzichten. Sind Ernährung und Sportart beziehungsweise Sportintensität an das Sodbrennen angepasst, wirkt sich körperliche Bewegung sogar günstig auf die Beschwerden aus. Bewegung baut Stress ab und reduziert Übergewicht – zwei bedeutende Sodbrennen-Auslöser.

Nimmt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen das Sodbrennen beim Sport zu, können Medikamente eingenommen werden, welche auf den Magen entlastend wirken und die Bildung von Magensäure drosseln. Steigt beim Training die Magensäure nach oben, sollte man eine kurze Pause einlegen und ein paar Schlucke stilles Wasser trinken. Werden die Beschwerden aber nicht besser, sollte man die Sporteinheit beenden.

"Wiederkehrendes Sodbrennen beim Sport sollten Sie ärztlich abklären und behandeln lassen. Längerfristig begünstigt die aufsteigende Magensäure Entzündungen und Schleimhautschädigungen, die Komplikationen nach sich ziehen können", sagt Froböse.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Professor Dr. Ingo Froböse
  • mri.tum.de: "Essen und Trinken bei Sodbrennen". Patienteninformation (PDF) des Klinikums rechts der Isar (MRI) und der Technischen Universität München (TUM). (Stand: Aufgerufen am 21. Oktober 2024)
  • gesundheitsinformation.de: "Sodbrennen". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 31. Juli 2024)
  • gesundheitsinformation.de: "Wie wird Reflux behandelt?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 31. Juli 2024)
  • gesund.bund.de: "Sodbrennen und Refluxkrankheit". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 18. Januar 2021)
  • S3-Leitlinie "Diagnostik und Therapie der Plattenepithelkarzinome und Adenokarzinome des Ösophagus". Federführende Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). AWMF-Registernummer: 021/023OL. Kurzversion 3.0 – Oktober 2021.
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