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Nierensteine durch OP entfernen: So läuft der Eingriff ab


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Chirurgische Verfahren
So lassen sich Nierensteine durch eine OP entfernen


Aktualisiert am 22.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Eine Ärztin erklärt einer Patientin etwas.Vergrößern des Bildes
Wie genau die OP abläuft, kann die Ärztin oder der Arzt im Vorfeld genau erklären. (Quelle: Eva-Katalin/getty-images-bilder)
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Es gibt mehrere Wege, um Nierensteine zu beseitigen. Eine davon ist eine OP. Wie läuft diese ab? Ist sie gefährlich? Alles Wichtige über den Eingriff.

Wenn Nierensteine Schmerzen verursachen, nicht von selbst ausgespült werden und sich nicht durch andere Therapieverfahren entfernen lassen, kann die Ärztin oder der Arzt zur Operation raten. Für die OP ist – anders als früher – meist kein großer Bauchschnitt mehr nötig. Bei fast allen Betroffenen lassen sich die Steine durch einen kleinen, risikoarmen Eingriff vollständig beseitigen.

Wie dieser genau abläuft, hängt vom OP-Verfahren ab. Es gibt im Wesentlichen zwei Methoden:

  • Ureterorenoskopie (URS): Die OP erfolgt über die Harnröhre, also ohne Hautschnitt.
  • perkutane Nephrolithotomie (PCNL): Die Chirurgin oder der Chirurg holt die Steine über einen kleinen Hautschnitt am Rücken aus dem Körper.

Bei der Wahl des Verfahrens orientiert sich die Ärztin oder der Arzt in erster Linie an der Größe des Steins oder der Steine: Die URS eignet sich nur für kleinere Steine, die höchstens zwei Zentimeter dick sind. Größere Steine lassen sich besser im Rahmen einer PCNL operieren. In beiden Fällen erhält die Patientin oder der Patient eine Vollnarkose.

Im Folgenden werden die wichtigsten Schritte der Eingriffe erklärt, allerdings in vereinfachter Form. Oft sind neben der eigentlichen Steinentfernung zusätzliche Maßnahmen nötig, damit die OP so reibungslos wie möglich abläuft. Welche, hängt auch von den individuellen Voraussetzungen der behandelten Person ab. Die Ärztin oder der Arzt kann darüber im Beratungsgespräch vor dem Eingriff ausführlich aufklären.

Nierensteine entfernen durch Ureterorenoskopie

Für die Ureterorenoskopie verwendet die Chirurgin oder der Chirurg ein filigranes Gerät, welches sich über die Harnröhre in den Körper einführen lässt. Es handelt sich um einen langen, dünnen Schlauch, an dessen Ende feine Operationsinstrumente sowie eine winzige Kamera befestigt sind. Diese verschafft der Chirurgin oder dem Chirurgen während des Eingriffes Sicht auf das Operationsgeschehen.

Das Gerät wird durch die Blase in den Harnleiter bis zum Stein geschoben. Dieser wird dann mithilfe einer sogenannten Steinfasszange oder eines Körbchens eingesammelt. Ist er zu groß, kann die Chirurgin oder der Chirurg ihn vorher zerkleinern, etwa per Laser, um die Stücke leichter entfernen zu können.

Nierenstein-OP über kleinen Hautschnitt

Bei der perkutanen Nephrolithotomie punktiert die Chirurgin oder der Chirurg die Niere. Das heißt, sie sticht eine Nadel durch die Haut bis in die Niere. Durch den Stichkanal kann sie oder er ein sogenanntes Nephroskop einführen. Mit diesem dünnen Operationsinstrument lässt sich der Stein entfernen. Entweder im Ganzen, oder nachdem er mit Laser oder Ultraschall zerkleinert wurde.

Ist eine Nierensteine-OP gefährlich?

Beide OP-Methoden gelten als ungefährliche Verfahren, nach denen selten ernste Komplikationen – also schwerwiegende Operationsfolgen – auftreten. Zu den möglichen Komplikationen und deren Häufigkeiten gibt es allerdings noch nicht genug wissenschaftliche Studien. Nach allem, was bislang bekannt ist, besteht nach einer OP über einen Hautschnitt (PCNL) ein etwas größeres Risiko für Komplikationen als bei einer Ureterorenoskopie.

Zu den häufigsten unerwünschten Folgen der PCNL gehören Fieber und Blutungen. Bei einigen Patientinnen und Patienten tritt nach dem Eingriff unbeabsichtigt Urin aus der Harnblase aus. Auch kommt es mitunter vor, dass kleine Steinfragmente übrig bleiben, in die Harnwege gelangen und diese verstopfen.

Erfolgt die OP im Rahmen einer Ureterorenoskopie, verursachen die Operationsinstrumente manchmal leichte (selten schwere) Verletzungen des Harnleiters. Außerdem entwickeln einige Patientinnen und Patienten nach der OP eine Harnwegsinfektion.

Fast alle Komplikationen lassen sich durch medizinische Maßnahmen in den Griff bekommen. Je eher sie erkannt werden, umso geringer ist das Risiko, dass sie ernste Ausmaße annehmen. Darum ist es wichtig, dass die Betroffenen in den Tagen und Wochen nach der OP gut auf sich achten und sich bei Anzeichen für Komplikationen sofort an die Ärztin oder den Arzt wenden. Warnsignale sind etwa folgende Beschwerden:

  • Fieber
  • starkes Brennen beim Wasserlassen
  • Harnverhalt, also Schwierigkeiten, die Blase zu leeren
  • Schmerzen im Bereich der Niere

Nach beiden Eingriffen kommt es häufig vor, dass geringe Mengen an Blut im Urin zu sehen sind. Das ist meist kein Grund zur Sorge. Ärztlicher Rat ist nötig, wenn der Urin größere Blutmengen enthält oder auch eine Woche nach der OP noch nicht die gewohnte Farbe hat.

Wie lange bleiben Behandelte nach der OP im Krankenhaus?

Wenn die Nierensteine über einen kleinen Hautschnitt entfernt wurden, muss die oder der Operierte in der Regel einige Tage im Krankenhaus bleiben. Nach einer OP über die Harnröhre, also einer Ureterorenoskopie, ist der Krankenhausaufenthalt für gewöhnlich kürzer. Grundsätzlich hängt die Dauer davon ab, wie die OP verlaufen ist und wie es dem oder der Behandelten danach geht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 19.8.2022)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 19.8.2022)
  • Online-Informationen der European Association of Urology: patients.uroweb.org (Abrufdatum: 19.8.2022)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 19.8.2022)
  • Herold, G.: "Innere Medizin". Selbstverlag, Köln 2021
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie: "Urolithiasis: Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 043-025 (Stand: Mai 2019)
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