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Coronavirus: Warum eine Infektion für Kinder meist harmlos ist


Studienergebnisse der Charité
Was Kinder vor schweren Corona-Verläufen schützt

Von dpa
Aktualisiert am 19.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Corona bei Kindern: Forscher haben herausgefunden, dass das Immunsystem von Kindern besser auf das Virus reagiert (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Corona bei Kindern: Forscher haben herausgefunden, dass das Immunsystem von Kindern besser auf das Virus reagiert (Symbolbild). (Quelle: FamVeld/getty-images-bilder)

Bereits früh in der Pandemie stellte man fest: Kinder erkranken an Corona meist weniger stark als Erwachsene. Nun haben Forscher erstmals Antworten auf die Frage, warum das so ist.

Das kindliche Immunsystem scheint auf die Attacken des Coronavirus besser vorbereitet zu sein als das von Erwachsenen. Die Zellen der oberen Atemwege befinden sich einer aktuellen Untersuchung zufolge bereits in erhöhter Alarmbereitschaft und können das Virus im Falle einer Infektion schnell bekämpfen, bevor es sich massiv vermehrt. Das erklärt vermutlich auch, warum Kinder sehr viel seltener als Erwachsene schwer an Covid-19 erkranken, wie Forscher aus Berlin und Heidelberg im Fachmagazin "Nature Biotechnology" berichten.

"Wir wollten verstehen, warum die Virusabwehr bei Kindern offenbar so viel besser funktioniert als bei Erwachsenen", erklärte Irina Lehmann, Leiterin der Arbeitsgruppe Molekulare Epidemiologie am Berlin Institute of Health (BIH) an der Berliner Charité.

Auf der Suche nach einer Antwort entnahmen die Wissenschaftler 42 gesunden und infizierten Kindern sowie 44 Erwachsenen einige Zellen der Nasenschleimhaut. Sie analysierten dann unter anderem die Aktivität bestimmter Gene in den einzelnen Zellen.

Virusbekämpfung bei Kindern schneller

Um Viren schnell bekämpfen zu können, müssen sogenannte Mustererkennungsrezeptoren aktiviert werden, erläutern die Forscher. Und genau dieses System war bei den Kindern in den Zellen der oberen Atemwege und in bestimmten Zellen des Immunsystems aktiver als bei den Erwachsenen, zeigten die Analysen.

Infiziert ein Virus die Zelle, bildet der Körper den Botenstoff Interferon, welcher die Bekämpfung des Virus einleitet. Bei Erwachsenen werde das Frühwarnsystem überrumpelt, das Virus wird nicht so effektiv bekämpft und kann sich stärker ausbreiten.

"Wir haben aus dieser Studie gelernt, dass es offensichtlich nicht nur Risikofaktoren für schwere Covid-19-Verläufe gibt, sondern auch schützende Faktoren", erläuterte Lehmann. Man könne nun darüber nachdenken, ob sich schützende Antworten bereits vor einer Infektion anregen ließen, um so möglicherweise Risikopatienten vor einer schweren Erkrankung zu schützen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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