"Entspanntere" Kühlung Wird das Biontech-Mittel zum Impfstoff für die Massen?
Um den Corona-Impfstoff von Biontech zu transportieren und zu lagern, braucht es extrem niedrige Temperaturen. Das Unternehmen will das nun ändern. Wie ist der Stand bei weiteren Produzenten?
Erst die Zulassung, dann die Verteilung: Milliarden Impfstoffdosen müssen gelagert und transportiert werden – und das durchgehend gekühlt. Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech arbeitet derzeit daran, die bislang notwendigen hohen Anforderungen an die Kühlung für sein Präparat auf ein "entspannteres Niveau" zu bringen. Ergebnisse dazu seien bis Ende Januar zu erwarten, sagt Firmenchef Ugur Sahin.
Corona-Impfstoff: Herausforderung Temperatur
Für einen längeren Zeitraum muss der Impfstoff bei minus 70 Grad gelagert werden. In speziell entwickelten Versandboxen mit Trockeneis übersteht das Präparat bei diesen Temperaturen bis zu 15 Tage. In den Impfzentren kann das Vakzin in ungeöffnetem Zustand nach Firmenangaben in den Lieferboxen oder auch in herkömmlichen Kühlschränken bis zu fünf Tage bei zwei bis acht Grad aufgehoben werden.
Bis zwei Stunden vor dem Spritzen könne das Präparat sogar bei bis zu 30 Grad gelagert werden. Die eigentliche Impfung könne bei Zimmertemperatur erfolgen, teilt das Unternehmen mit. Die hohen Kühltemperaturen galten laut Experten als Hemmnis für einen Masseneinsatz des Impfstoffs von Biontech.
So ist der Stand bei weiteren Herstellern
Der Corona-Impfstoff von Moderna kann dem US-Unternehmen zufolge 30 Tage lang bei zwei bis acht Grad Celsius – also der Temperatur eines normalen Haushalts- oder Arzneimittelkühlschranks – gelagert werden. Dasselbe gilt für den Covid-19-Impfstoff "CVnCoV" des Tübinger Biotechunternehmens Curevac.
Auch das Vakzin des britisch-schwedischen Konzerns Astra Zeneca braucht weniger Kühlung. Es kann ebenso bei Kühlschranktemperatur transportiert und für mindestens sechs Monate gelagert werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche