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Corona-Studie: Aspirin-Einnahme könnte Sterberisiko bei Covid-19 senken


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Deutliche Effekte ermittelt
Corona-Studie: Kann Aspirin das Sterberisiko senken?


Aktualisiert am 30.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Eine Ärztin auf der Intensivstation in Lüttich: Kann Aspirin im Kampf gegen schwere Covid-19-Verläufe helfen?Vergrößern des Bildes
Eine Ärztin auf der Intensivstation in Lüttich: Kann Aspirin im Kampf gegen schwere Covid-19-Verläufe helfen? (Quelle: Francisco Seco/AP/dpa)
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Täglich eine Aspirin – einige Herzpatienten nehmen die Schmerztablette vorsorglich ein. Forscher haben nun herausgefunden, dass sich die Dauereinnahme auch auf Covid-19 auswirken kann.

Aspirin zählt zu den bekanntesten Medikamenten weltweit. Der darin enthaltene Wirkstoff Acetylsalicylsäure – kurz ASS – wirkt schmerzlindernd, blutverdünnend und entzündungshemmend, zum Beispiel gegen Kopfschmerzen.

Täglich in einer geringen Dosis eingenommen, soll er aber auch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombosen und Diabetes schützen. Patienten mit entsprechenden Vorerkrankungen erhalten Aspirin zur Prävention weiterer Ereignisse.

Nun hat eine Studie US-amerikanischer Forscher untersucht, ob sich die chronische Einnahme von Aspirin auch auf Covid-19 auswirkt – mit überraschendem Ergebnis.

Studie: Auswirkungen von Aspirin auf Covid-19

Ein Team um Dr. Jonathan Chow von der University of Maryland School of Medicine in Baltimore sichtete die Krankenakten von mehr als 400 Covid-19-Patienten im Alter von durchschnittlich 55 Jahren, die in den letzten Monaten wegen Komplikationen infolge ihrer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

Etwa ein Viertel der Patienten nahm vor der Einweisung oder direkt nach der Aufnahme täglich niedrig dosiertes Aspirin – in der Regel 81 Milligramm – ein, um ihre Herz-Kreislauf-Erkrankung in den Griff zu bekommen.


Die Forscher fanden in ihrer Beobachtungsstudie heraus, dass die Einnahme von Aspirin mit

  • einer 44-prozentigen Verringerung des Risikos, an ein Beatmungsgerät angeschlossen zu werden,
  • einer 43-prozentigen Verringerung des Risikos einer Einweisung auf die Intensivstation und
  • einer 47-prozentigen Verringerung des Risikos, im Krankenhaus zu sterben, im Vergleich zu denjenigen, die kein Aspirin einnahmen, verbunden war.

Geringes Komplikations- und Sterberisiko mit ASS

Kurzum: Patienten, die bereits vor ihrer Corona-Infektion mit einer niedrigen Dosis Acetylsalicylsäure behandelt wurden, hatten ein deutlich niedrigeres Komplikations- und Sterberisiko.

Dabei war ihre Ausgangslage ungünstiger. Sie hatten häufiger einen erhöhten Blutdruck und litten öfter an Diabetes oder Herz- oder Nierenkrankheiten – weshalb sie vielfach mit Aspirin behandelt wurden. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Fachblatt "Anesthesia & Analgesia" veröffentlicht.

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach teilte das Studienergebnis auf Twitter. Er spricht von einer "sehr interessanten Studie" und merkt an, dass eine "randomisierte Studie zur Bestätigung sinnvoll wäre".

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Diesen Punkt greifen auch die Studienautoren auf. "Dies ist ein kritischer Befund, der durch eine randomisierte klinische Studie bestätigt werden muss", sagte Studienleiter Jonathan Chow in einer Stellungnahme. "Sollte sich unser Befund bestätigen, wäre Aspirin damit das erste weithin verfügbare, rezeptfreie Medikament, das die Sterblichkeit von Covid-19-Patienten reduziert."

Sollte ich Aspirin vorsorglich einnehmen?

Für eine präventive Einnahme von Aspirin – um im Fall von Covid-19 eine günstigere Ausgangslage zu haben – gibt es derzeit keine ausreichenden Belege. Mediziner sind sich generell uneinig darüber, wie groß der Aspirin-Schutz tatsächlich ist und welche Personen davon profitieren. Patienten, die bereits früher einen durch ein Blutgerinnsel verursachten Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, wird empfohlen, ein tägliches niedrig dosiertes Aspirin einzunehmen, um künftige Blutgerinnsel zu verhindern.

Die tägliche Einnahme selbst niedriger ASS-Mengen kann jedoch das Risiko für schwere Blutungen oder Magengeschwüre erhöhen. Für Menschen, die keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, ist es aufgrund der Risiken nicht ratsam, vorbeugend Aspirin einzunehmen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Ärzteblatt
  • Deutsche Gesellschaft für Angiologie
  • Eigene Recherche
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