Corona-Tests Bundesregierung plant große Kita-Studie
Um Neuinfektionen schneller zu finden und Ansteckungsketten zu vermeiden, sollen künftig Studien in Kindergärten durchgeführt werden. Für Düsseldorfer Kitas gibt es schon konkrete Pläne.
Die Bundesregierung will die Öffnung von Kitas einem Medienbericht zufolge mit einer großangelegten Studie zu deren Rolle im Corona-Pandemiegeschehen begleiten. Die in enger Abstimmung mit den Bundesländern geplante Untersuchung solle klären helfen, ob und wie stark der Betrieb in den bislang nur teilweise geöffneten Kitas mit einer Häufung von Infektionsfällen einhergehe, berichtet die Zeitung "Die Welt".
Befragungen in Kindergärten geplant
Sie berief sich dabei auf ein ihr vorliegendes internes Papier mit Einzelheiten zum Ablauf der Studie, die demnach im Juni starten und bis Dezember kommenden Jahres laufen soll. Geplant ist demnach die Befragung der Leitungen von 3.000 Kitas. In 600 Einrichtungen sollen ergänzend dazu auch die Erzieher und Eltern befragt werden.
Teil der Untersuchung ist zudem ein bundesweites Kitaregister, in dem wöchentlich verzeichnet wird, wie sich Betreuungskapazitäten entwickeln und ob es zu infektionsbedingten Schließungen einzelner Gruppen oder ganzer Einrichtungen kommt. Ein weiterer Studienteil erforscht, wie häufig betreute wie nicht betreute Kinder an Corona erkranken und ob es zu Übertragungen in den Familien oder auf Erzieher kommt.
Corona-Studie in Düsseldorf
Eine Corona-Studie an Düsseldorfer Kitas startet bereits in den nächsten Tagen. Für die Studie sollen ab dem 10. Juni 5.000 Kinder und Erzieher jeweils acht Mal getestet werden. Die insgesamt 40.000 Speichelproben sollen im Juli ausgewertet werden, teilt das NRW-Familienministerium mit.
Zudem sollen ab dem 10. Juni sollen Angestellte und Kinder zwei Mal wöchentlich eine Probe abgeben, wie aus einem Infoblatt an die Eltern hervor geht. Statt eines Abstrichs müssen sich die Probanden nach dem Aufstehen nur mit einem Schluck Wasser den Mund ausspülen und den Inhalt in ein Probengefäß ausspucken.
Ansteckungsketten sollen verhindert werden
Mit Hilfe der Tests sollen Neuinfektionen schneller gefunden und Ansteckungsketten vermieden werden. Zudem könnten so "Hinweise darauf gewonnen werden, wie groß die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Coronavirus ist", so das Familienministerium. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Eltern bekommen die Ergebnisse sofort.
Laut Ministerium ist die Studie in Kooperation mit der Uniklinik und der Stadt Düsseldorf "in ihrem Forschungsauftrag und -umfang bundesweit einzigartig."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur AFP, dpa