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Heuschnupfen oder Erkältung? Symptome erkennen und behandeln


An kleinem Unterschied erkennbar
Heuschnupfen oder Erkältung: Symptome erkennen und behandeln

Von t-online, mra

Aktualisiert am 18.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau putzt ihre Nase.Vergrößern des Bildes
Heuschnupfen: Die Symptome werden oft mit einer Erkältung verwechselt. (Quelle: IAN HOOTON/SCIENCE PHOTO LIBRARY/getty-images-bilder)

Tränende Augen und eine laufende Nase können auf eine Allergie hindeuten. Ein kleiner Unterschied lässt Sie erkennen, ob es nicht doch eine Erkältung ist.

Etwa jeder Sechste in Deutschland leidet unter Heuschnupfen. Ausgelöst wird die Allergie durch Pollen, also Blütenstaub. Die ersten Anzeichen deuten sich häufig schon vor dem Frühlingsanfang an. Wer Heuschnupfen früh erkennt, kann rechtzeitig effektive Gegenmaßnahmen ergreifen.

Anzeichen von Heuschnupfen erkennen

Meistens beginnt das Leiden in Form tränender und juckender Augen. Häufig geht Heuschnupfen (medizinisch: Pollinosis oder allergische Rhinitis) auch mit einer Bindehautentzündung einher. Im nächsten Schritt läuft plötzlich die Nase. Deshalb ist auch von allergischem Schnupfen die Rede. Zwischendurch kann es zu heftigen Niesattacken kommen, bei denen Sie bis zu 20-mal pro Minute niesen müssen. Achten Sie unbedingt darauf, ob die Symptome spontan oder erst mit der Zeit einsetzen.

Treten die Beschwerden erst nach und nach auf, spricht das eher gegen einen Heuschnupfen, da sich dieser in der Regel kurzfristig bemerkbar macht. Auch der Blick in unseren Pollenflugkalender für Ihre Region gibt Aufschluss darüber, ob eine Pollenallergie als Ursache infrage kommt. Allergischer Schnupfen, ausgelöst durch Blütenstaub, ist eine heftige Reaktion des Immunsystems auf Allergene in Form von Pollen.

Das sind die Symptome für Heuschnupfen im Überblick:

  • Jucken und Kribbeln (Augen, Nase, Hals)
  • Augentränen
  • Verstopfte Nase
  • Laufende Nase
  • Niesreiz
  • erschwertes Atmen
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit

Etwa 16 Prozent aller Deutschen sind betroffen

Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) leiden etwa 16 Prozent der deutschen Bevölkerung unter Heuschnupfen beziehungsweise einer Pollenallergie. Die Ausprägung des Leidens kann von Fall zu Fall variieren.

Eine Gefahr ist laut DAAB dabei, dass viele Patienten die Symptome nicht als Heuschnupfen erkennen, sondern sie für eine normale Erkältung halten. Die negative Folge: Die allergische Reaktion wird oft in der Selbsttherapie falsch behandelt. Kamillenbäder oder abschwellende Nasensprays, die dabei zum Einsatz kommen, können dann schlimmstenfalls kontraproduktiv wirken, warnt der DAAB. Manch einer verzehrt wegen der positiven gesundheitlichen Effekte viel Obst. Wer allerdings zum Beispiel auf Frühblüher reagiert, verträgt oft auch keine Äpfel, Pfirsiche, Kirschen.

Dass viele Betroffene die Allergie für eine Erkältung halten, kann auch daran liegen, dass der Pollenflug immer früher einsetzt. "Die Pollensaison hat sich ausgedehnt in den vergangenen Jahren", so Horst Müsken, Allergologe und Mitglied im Vorstand der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst. Oft seien Frühblüher wie Hasel oder Erle schon im Januar aktiv. Eine Allergie-Gefahr gibt es also auch im Winter.

Nicht nur auf Selbstdiagnose vertrauen

Wer nicht sicher ist, ob er zum Kreis der Betroffenen gehört, sollte frühzeitig auf die genannten häufigsten Anzeichen von Heuschnupfen achten. Wenn Sie das Leiden auf diese Weise erkennen und festmachen können, ist es möglich, die Symptome durch einen bewussteren Umgang damit effektiv einzudämmen.

Fernab der Selbstdiagnose sollten Sie unbedingt auch einen Arzt konsultieren. Zuständig sind Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Allergologe. Sie haben sich auf Allergien spezialisiert. Meist sind das Allgemeinmediziner, Hautärzte, HNO-Ärzte oder auch Lungenspezialisten und Internisten. Allergologen können durch eine Blutuntersuchung sowie Allergietests ziemlich schnell erkennen, ob es sich tatsächlich um eine Erkältung oder eben um Anzeichen von Heuschnupfen handelt.

Immuntherpapie kann helfen

In diesem Fall wird Ihnen der Arzt mit hoher Wahrscheinlichkeit antiallergische Präparate (Antihistaminika) verschreiben oder eine Immuntherpapie empfehlen: Eine sogenannte Hyposensibilisierung ist laut DAAB bei 80 Prozent der Betroffenen erfolgreich. Auf diese Weise soll das Immunsystem an Allergieauslöser gewöhnt werden, damit es nicht so stark auf diese reagiert.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) macht allerdings deutlich, dass es für eine Hyposensibilisierung keine Erfolgsgarantie gibt. Das heißt, nicht bei allen schlägt eine solche Therapie an und die Symptome bleiben bestehen oder kommen wieder.

Die spezifische Immuntherapie habe jedoch zentrale Vorteile gegenüber anderen antiallergischen Maßnahmen. Sie könne verhindern, dass es zu sogenannten Kreuzallergien oder sogar Asthma komme. Kreuzallergien können durch artverwandte Allergene ausgelöst werden. Wer Heuschnupfen hat, kann plötzlich auch auf Obst oder Nüsse allergisch reagieren. Das Immunsystem kann die sehr ähnlichen Pollen dann nicht mehr unterscheiden und zeigt ebenfalls eine Abwehrreaktion, die sich in einer Lebensmittelallergie äußert.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dpa
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