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Welche Wurst darf bei Gicht auf dem Speiseplan stehen?


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Strenger Verzicht unnötig
Welche Wurst darf bei Gicht auf dem Speiseplan stehen?


Aktualisiert am 19.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Verkäuferin nimmt Wurst aus der AuslageVergrößern des Bildes
Welche Wurst auf den Teller kommt, kann bei Gicht durchaus entscheidend sein. (Quelle: kzenon/getty-images-bilder)

Wer bei Gicht zu viel Wurst isst, riskiert schmerzhafte Gelenkentzündungen. Doch nicht jede Sorte ist verboten. Welche Wurst ist bei Gicht gut geeignet?

Wer die Diagnose "Gicht" erhält, bekommt für gewöhnlich bestimmte Ernährungsregeln ans Herz gelegt. Insbesondere gilt es bei Gicht als wichtig, purinreiche Speisen zu meiden – also vor allem Fleisch, Wurst, Fisch und Meeresfrüchte.

Denn bei der Verwertung der in diesen Lebensmitteln enthaltenen Purine entsteht im Körper Harnsäure. Und ein Übermaß an Harnsäure kann bei Menschen mit Gicht heftige Beschwerden auslösen: Die Harnsäure lagert sich bei ihnen in Form von winzigen Kristallen in den Gelenken ab, die sogenannte Gichtanfälle verursachen. Gichtanfälle sind Entzündungen, die sich durch Schmerzen und Schwellungen bemerkbar machen.

Um dafür zu sorgen, dass es dazu so selten wie möglich kommt, ist eine Umstellung der Ernährung tatsächlich wichtig: Wenn weniger Harnsäure im Körper anfällt, besteht ein geringeres Risiko für Gichtanfälle. Zu deren Vorbeugung ist es aber normalerweise nicht nötig, purinhaltige Speisen wie Wurst und Fleisch kategorisch vom Speiseplan zu streichen.

Welche Wurst bei Gicht?

Wer an Gicht erkrankt ist, sollte darauf achten, dass pro Tag nicht mehr als 500 Milligramm Harnsäure im Körper aus der Nahrung gebildet werden. Aus 100 Gramm Wurst entstehen mehr als 100 Milligramm Harnsäure, bei gewissen Sorten sogar über 200 Milligramm. Deshalb ist es empfehlenswert, den Verzehr auf eine Portion pro Tag zu begrenzen – und die richtige Wurstsorte zu wählen.

Wegen ihres vergleichsweise moderaten Puringehalts sind bei Gicht etwa folgende Sorten von Wurst zu bevorzugen:

  • Teewurst: 80 mg
  • Lyoner: 130 mg
  • Rindersalami: 110 mg
  • Gekochter Schinken: 130 mg
  • Schwarzwälder Schinken: 120 mg

Viele Purine stecken hingegen in:

  • Geflügelleberwurst: 280 mg
  • Kalbsleberwurst: 170 mg
  • Geflügelsalami: 170 mg

Wurst aus Innereien wie Leber gilt es bei Gicht grundsätzlich zu meiden, weil Innereien einen sehr hohen Puringehalt aufweisen.

Wurst bei Gicht – nicht nur die Purine spielen eine Rolle

Der Harnsäurespiegel lässt sich über die Kost zwar beeinflussen, aber nur begrenzt: Ungefähr ein Drittel der Harnsäure im Blut stammt aus der Nahrung. Den Rest bildet der Körper beim Abbau eigener Zellen.

Dennoch kann eine klug gestaltete Ernährung dabei helfen, eine Gicht unter Kontrolle zu bringen. Dafür ist jedoch nicht nur der Puringehalt der Lebensmittel bedeutsam, sondern noch verschiedene andere Aspekte. Unter anderem geht es auch darum, über die Auswahl der richtigen Speisen und Getränke und die sonstige Lebensweise ein gesundes Gewicht zu erlangen. Denn Übergewicht begünstigt Gicht. Mehr zum Zusammenhang zwischen der Erkrankung und der Ernährung erklärt der Artikel "Diese purinarme Ernährung hilft bei Gicht".

Da die Zusammenstellung eines "gichtfreundlichen" Speiseplans eine Herausforderung sein kann, ist eine Ernährungsberatung sinnvoll. Bei der Suche nach einer geeigneten Fachkraft kann die Ärztin oder der Arzt helfen.

Fazit: Welche Wurst ist bei Gicht zu empfehlen?

Rindersalami, Kochschinken und Teewurst zählen zu den Sorten Wurst, die bei Gicht eher zu empfehlen sind als beispielsweise Leberwurst. Grundsätzlich kommt es aber darauf an, dass im Körper nicht mehr als 500 Milligramm Harnsäure pro Tag aus der Nahrung anfallen. Darum ist es entscheidend, den Puringehalt der gesamten Nahrung im Blick zu behalten. Darüber hinaus ist es wichtig, die Ernährung ausgewogen zu gestalten: Sie sollte sättigen und alle lebensnotwendigen Nährstoffe liefern und zugleich zu einem gesunden Körpergewicht beitragen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Abrufdatum: 18.8.2023)
  • Online-Informationen des Deutschen Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (DEBInet): www.ernaehrung.de (Abrufdatum: 18.8.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 18.8.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 18.8.2023)
  • Danve A., et al.: "Role of diet in hyperuricemia and gout". Best Practice & Research Clinical Rheumatology, Vol. 35, Iss. 4, Nr. 101723 (Dezember 2021)
  • Yokose, C., et al.: "Dietary and Lifestyle-Centered Approach in Gout Care and Prevention". Current Rheumatology Reports, Vol. 23, Iss. 7, p. 51 (April 2021)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): "Gicht: Häufige Gichtanfälle und Chronische Gicht". AWMF-Leitlinienregister-Nr. 53 / 32a (Stand: 21.3.2019)
  • Biesalski, H., et al.: "Ernährungsmedizin". Thieme, Stuttgart 2017
  • Kaneko, K., et al.: "Total purine and purine base content of common foodstuffs for facilitating nutritional therapy for gout and hyperuricemia". Biological & Pharmaceutical Bulletin, Vol. 37, Iss. 5, pp. 709-21 (Februar 2014)
  • Schmidt, J. A., et al.: "Serum uric acid concentrations in meat eaters, fish eaters, vegetarians and vegans: a cross-sectional analysis in the EPIC-Oxford cohort". PloS One, Vol. 8, Iss. 2, Nr. e56339 (Februar 2013)
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