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Blasenentzündung: die wichtigsten Fragen und Fakten


Gesundheitswissen kompakt
Blasenentzündung: Die wichtigsten Fakten

Von t-online, ag

Aktualisiert am 13.06.2023Lesedauer: 4 Min.
Frau mit Blasenentzündung: Typische Symptome einer Zystitis sind häufiger Harndrang und Brennen beim Wasserlassen.Vergrößern des Bildes
Frau mit Blasenentzündung: Typische Symptome einer Zystitis sind häufiger Harndrang und Brennen beim Wasserlassen. (Quelle: Tharakorn/getty-images-bilder)
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Schmerzen beim Wasserlassen, Blut im Urin: Eine Blasenentzündung äußert sich äußerst unangenehm.

Was tun? Was beugt vor? Wir haben für Sie die wichtigsten Fakten zum Thema zusammengestellt.

Anzeichen: Welche Symptome sind typisch?

Eine Zystitis oder "unkomplizierte Blasenentzündung" – so der medizinische Fachausdruck – ist meist harmlos und lässt sich gut behandeln. Aber die Beschwerden können sehr schmerzhaft und hartnäckig sein. Folgende Anzeichen weisen auf eine Zystitis hin:

  • Brennen beim Wasserlassen
  • häufiger Harndrang
  • Probleme beim Wasserhalten
  • auffälliger Uringeruch nach Ammoniak
  • trübe verfärbter Urin
  • Blut im Urin
  • Ausfluss aus der Scheide (dick, gelblich)
  • Unangenehmes Jucken und Brennen im Genitalbereich (auch After)

Bei einer Blasenentzündung ist das Immunsystem geschwächt. Betroffene können sich deshalb müde, abgeschlagen und krank fühlen. Ungewohnte Reizbarkeit, Unkonzentriertheit und Schlafprobleme gelten als weitere Anzeichen.

Ursachen: Wie kommt es zu einer Blasenentzündung?

Statistisch betrachtet ist jede zweite Frau mindestens einmal im Leben von einer Blasenentzündung betroffen. Bei der Zystitis handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut in der Harnblase. Auslöser ist meist eine Infektion durch Bakterien aus der eigenen Darm- oder Scheidenflora. Sie gelangen in die Harnröhre und wandern auf diesem Wege in die Blase. Dort setzen sie sich in der Blasenwand ab und vermehren sich – es kommt zu einer Entzündung.

Ist das Immunsystem intakt, hat der Körper ausreichend Schutzmechanismen, um zu verhindern, dass die Keime nicht in die Harnwege und die Blase gelangen können.

Blasenentzündungen treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Das hat auch anatomische Gründe: Bei Männern ist die Harnröhre fast 20 Zentimeter lang und führt durch den Penis; bei Frauen beträgt die Länge nur ein Viertel (3 - 5 cm) und endet oberhalb des Scheidenausgangs. Dadurch können Keime aus dem Darmausgang schneller und leichter in die Blase gelangen.

Auch durch eine Schmierinfektion – durch die Reinigung in der falschen Richtung von hinten nach vorne, etwa nach dem Stuhlgang – können Bakterien aus dem Darm in die Harnröhre wie in die Scheide gelangen. Ebenso durch sexuelle Übertragung beim Geschlechtsverkehr.

Übrigens: Männer im Seniorenalter sind für Harnwegsinfekte ebenso anfällig wie Frauen. Ursache ist meist ein Prostataleiden.

Folgen: Welche Komplikationen können auftreten?

Treten zu den oben genannten Anzeichen auch Schmerzen in der Nierengegend sowie Übelkeit, Schüttelfrost und Fieber auf, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Denn beim Fortschreiten einer Blasenentzündung können auch die oberen Harnwege betroffen sein und sich zu einer Nierenbeckenentzündung ausweiten.

Wenn Sie häufig Antibiotika einnehmen, steigt damit auch das Risiko, dass es zu einer sogenannten Resistenzbildung kommt und die Krankheitskeime widerstandsfähiger werden. Die Folge: Antibiotika wirken nicht mehr.

Hilfe: Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Erste Anlaufstelle bei einer Blasenentzündung ist der Hausarzt, bei Männern der Urologe.

Gehören Sie zu den folgenden Risikogruppen, sollten Sie bei oben aufgelisteten Symptomen sofort zum Arzt gehen:

  • Schwangere
  • Diabetiker
  • Patienten, die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems einnehmen
  • Patienten mit Blasenfunktionsstörung
  • Kinder unter 12 Jahren

Auch Männer sollten zur Abklärung der Ursachen bei einer Blasenentzündung den Arzt aufsuchen. So sind häufig Veränderungen der Prostata der Auslöser von wiederkehrenden Harnwegsinfekten.

Wenn Sie häufiger unter Blaseninfektionen leiden, klären Sie mit Ihrem Arzt ab, ob eine mögliche Grunderkrankung die Ursache ist. Diese kann dann gezielt behandelt werden.

Heilung: Wie wird eine Blasenentzündung behandelt?

Bei einer herkömmlichen Blasenentzündungen verschreibt der Arzt in der Regel ein Antibiotikum. Die Blasenentzündung wird so meist schnell eingedämmt. Eine Urinprobe kann Ihrem Hausarzt Aufschluss darüber geben, ob es sich um eine Blasenentzündung eine andere Erkrankung handelt. Von einem Schnelltest zuhause raten Ärzte ab - eine seriose Diagnose sollte einem Medzinier vorbehalten bleiben.

Vorbeugung: Wie kann ich eine Blasenentzündung vermeiden?

Generell gilt: Trinken Sie ausreichend – etwa zwei bis drei Liter über den Tag verteilt. So werden Nieren und Blase gut gespült. Achten Sie darauf, dass Sie beim Wasserlassen die Blase vollständig entleeren. Denn Restharn ist eine ideale Brutstätte für Erreger. Auch eine gute Intimhygiene ist wichtig. Doch vor übertriebener Sauberkeit, etwa durch Scheidenspülungen oder Intimsprays im Intimbereich, raten Mediziner ab. Dadurch gerät die gesunde Bakterienflora aus dem Gleichgewicht. Wer Sport treibt, sollte verschwitzte Jogging-Outfits oder nasse Badesachen möglichst schnell gegen trockene Kleidung wechseln. Auch kalte Füße können Blasenentzündungen begünstigen.

Helfen Cranberries?

Zur Vorbeugung werden auch Cranberry-Produkte in Form von Pulver, Säften, Tabletten oder Kapseln angeboten. In welcher Dosis und wie lange die Produkte angewendet werden müssen, um ihren Schutz zu entfalten, ist fraglich. Dass einzelne Betroffene minmal von der Einnahme profitieren können, ist nach wie vor nicht ausgeschlossen. Auf jeden Fall haben Cranberry-Produkte keine schweren Nebenwirkungen.

Impfungen sind teuer

Seit 2004 ist eine Impfung gegen Blasenentzündung auf dem Markt. Laut Hersteller kann der Körper mithilfe inaktiver Bakterienstämme lernen, seine Abwehrkräfte gegen Blasenentzündungen zu mobilisieren. Aussagefähige Belege über den Nutzen einer solchen Impfung liegen bislang nicht vor. Die bis zu 130 Euro teure Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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