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Grüner Schleim beim Husten: Was grüner Auswurf bedeutet


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Nicht immer durch Bakterien
Woher grüner Schleim beim Husten kommt


Aktualisiert am 09.05.2023Lesedauer: 4 Min.
Frau hustet in ein TaschentuchVergrößern des Bildes
Husten mit grünem Auswurf kann auf verschiedene Krankheiten hinweisen. (Quelle: Pheelings Media/getty-images-bilder)
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Wenn beim Husten grüner Schleim im Auswurf zu sehen ist, denken viele an eine bakterielle Infektion. Doch das ist nicht die einzige mögliche Ursache.

Abgehusteter Schleim (Auswurf) kann sehr unterschiedlich beschaffen sein und wichtige Hinweise auf die mögliche Ursache geben. Neben Konsistenz und Auswurfmenge spielt dabei auch die Farbe eine Rolle. Ist der Schleim beim Husten grün, können verschiedene Erkrankungen dahinterstecken.

Wichtiger Hinweis

Allein anhand der Farbe des Auswurfs lässt sich keine eindeutige Diagnose stellen. Um herauszufinden, welche Erkrankung tatsächlich die Ursache ist, wird die Ärztin oder der Arzt nach weiteren Symptomen fragen und die betroffene Person gründlich untersuchen.

Eine Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet, schützt diese vor Fremdkörpern, etwa vor eingeatmeten Pollen oder Staub. Feinste Flimmerhärchen transportieren den Schleim samt darin enthaltener Fremdkörper kontinuierlich in Richtung Mund. Anschließend wird der Schleim heruntergeschluckt und verdaut – oder, wenn es sich um eine größere Menge handelt, abgehustet.

Bildet sich zu viel Schleim, sodass er abgehustet werden muss, ist die Ursache meist in den Atemwegen zu finden. Zum Beispiel kann die Bronchialschleimhaut entzündet sein, weil Krankheitserreger eingedrungen sind. Möglich ist auch, dass die Schleimhaut durch eingeatmete Fremdkörper oder Schadstoffe beschädigt ist.

Von weiß über gelb, grün und rötlich bis hin zu bräunlich-schwarz: Abgehusteter Schleim kann sehr unterschiedliche Farben annehmen.

Schleim beim Husten: Was bedeutet die Farbe?

Der in den Bronchien gebildete Schleim besteht normalerweise aus

  • Wasser,
  • weißen Blutkörperchen,
  • Gewebezellen,
  • Staubteilchen,
  • verschiedenen Eiweißen sowie
  • Mikroorganismen.

Zudem können weitere Substanzen enthalten sein, zum Beispiel Rauchpartikel oder Blut.

Ob der Schleim beim Husten grün, gelb oder anders gefärbt ist, ergibt sich aus der Konzentration der einzelnen Bestandteile.

Grüner Schleim beim Husten: Ursachen im Überblick

Grüner oder gelb-grüner Schleim beim Husten weist meist auf eine Erkrankung der Atemwege hin. Oft heißt es, grüner Schleim entstehe durch eine bakterielle Infektion. Das ist in der Tat häufig der Fall. Es gibt jedoch auch andere (seltenere) Ursachen für grünlichen Auswurf.

Die grünliche Farbe entsteht, wenn Entzündungszellen in den Atemwegen zerfallen – was zahlreiche Gründe haben kann. Mögliche Ursachen für grünen oder gelb-grünen, eitrigen Schleim beim Husten sind zum Beispiel

  • eine Bronchitis
  • eine bakterielle Lungenentzündung
  • krankhafte Aussackungen der Lunge (Bronchiektasen)
  • ein Lungenabszess
  • fortgeschrittene Tuberkulose
  • zystische Fibrose

Nachfolgend werden einige wichtige Ursachen näher vorgestellt.

Grüner Schleim beim Husten durch Bronchitis

Die akute Bronchitis ist eine häufige Erkrankung. Besonders oft wird sie durch Viren ausgelöst, seltener sind Bakterien die Ursache. Möglich ist, dass sich zusätzlich zu einer viralen Infektion Bakterien ansiedeln; Fachleute sprechen dann von einer bakteriellen Superinfektion.

Husten ist bei einer Bronchitis besonders typisch. Zu Beginn spüren Betroffene einen trockenen Reizhusten. Viele Erkrankte haben auch klassische Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Schnupfen oder leichtes Fieber.

Später kann sich in den Atemwegen vermehrt Schleim bilden. Der damit verbundene Auswurf kann seine Farbe im Verlauf wechseln. Zum Beispiel kann er erst weiß, später gelb oder grün sein.

In den meisten Fällen heilt eine akute Bronchitis ohne Medikamente wieder aus. Mehr zum Krankheitsbild der akuten Bronchitis lesen Sie hier.

Grüner Schleim bei Lungenentzündung

Eine Lungenentzündung wird meist durch Bakterien aus der Gruppe der Pneumokokken hervorgerufen. Seltener sind Viren dafür verantwortlich. Sie tritt oft nach einem Infekt von Hals oder Rachen auf. Erste Anzeichen sind Fieber, Schüttelfrost und ein starkes Krankheitsgefühl.

Nach kurzer Zeit entwickeln die Erkrankten Husten. Dieser ist zu Beginn noch trocken, im weiteren Verlauf bildet sich jedoch vermehrt Schleim. Der Schleim kann grün, gelb, rostfarben oder auch braun gefärbt sein. Weitere mögliche Symptome sind Atemnot und ein schneller Puls. Eine bakterielle Lungenentzündung wird meist mit Antibiotika behandelt.

Husten mit grünem Auswurf bei Bronchiektasen

Bei sehr viel grünem Auswurf könnten Bronchiektasen vorliegen. Dabei handelt es sich um krankhafte Ausweitungen in den Bronchien der Lunge, in denen sich vermehrt Schleim ablagern kann. Dabei sind die Wände der Bronchien entzündlich verdickt. Häufig sind Bronchiektasen die Folge eines chronischen Lungenleidens.

Bronchiektasen können sich nicht mehr zurückbilden. Im Bronchialsekret können sich leicht Bakterien ansiedeln, sodass Betroffene besonders anfällig für Infekte sind und zum Beispiel häufiger eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung bekommen. Im weiteren Verlauf entsteht oft eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung.

Personen mit Bronchiektasen leiden unter chronischem Husten. Auch können Hustenattacken auftreten, bei denen die Erkrankten große Mengen gelben oder grünen, übelriechenden Schleim abhusten – so viel, dass der Mund davon regelrecht voll ist. Zu den weiteren möglichen Beschwerden zählen Gewichtsverlust, Atemnot, Brustschmerzen und Abgeschlagenheit; bei einer akuten Verschlechterung haben die Betroffenen häufig Fieber. Im fortgeschrittenen Stadium kann Blut im Auswurf zu sehen sein.

Grüner Schleim beim Husten: Wann zum Arzt?

Husten mit grünen Auswurf kann harmlos sein, aber auch auf eine ernste Erkrankung hinweisen. Daher sollten Sie ärztlichen Rat suchen, wenn das Symptom länger als wenige Tage auftritt und/oder wenn Sie weitere starke Beschwerden haben wie etwa Atemnot, Brustschmerzen oder hohes Fieber.

Neben der Information, dass grüner Schleim abgehustet wird, sind für die Ärztin oder den Arzt weitere Angaben hilfreich. Sie oder er wird zum Beispiel wissen wollen,

  • ob Sie weitere Symptome haben und wenn ja, welche,
  • wie lange der Husten/Auswurf schon besteht,
  • wann der Husten verstärkt auftritt,
  • wie viel Schleim sich bildet,
  • welche Konsistenz der Schleim hat,
  • ob Sie rauchen und
  • ob bei Ihnen Vorerkrankungen bekannt sind.

Anschließend folgt in der Regel eine körperliche Untersuchung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 24.4.2023)
  • Online-Informationen des Verbands Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK) : www.lungenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 24.4.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 24.4.2023)
  • "Sputum". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2022)
  • "Klinische Untersuchung der Lunge". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 14.6.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): "Akuter und chronischer Husten" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/013 (Stand: 2021)
  • Hahn, J.-M.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018
  • "Akute Bronchitis". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Juli 2021)
  • Battegay, E.: "Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten". Thieme, Stuttgart 2017
  • Baenkler, H., et al.: "Kurzlehrbuch Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2015
  • Kroegel, C.: "Klinische Pneumologie". Thieme, Stuttgart 2014
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