Kindersicherheit Gefahr am Strand - TÜV warnt vor Billig-Badespielzeug
Schwimmtier oder Luftmatratze gehören für viele Kinder zum Urlaub. Doch der TÜV warnt: Beim Griff zum Billigangebot in Strandbuden oder Souvenirshops ist Vorsicht geboten. Sonst könnte es gefährlich werden.
Am Strand gekaufte Schwimmsitze für Babys und Kleinkinder sind häufig lebensgefährlich. Es könne ein "unmittelbares Risiko des Ertrinkens" drohen, warnte der TÜV Rheinland. Das Prüfunternehmen testete Wasserspielzeug und Baby-Schwimmsitze aus Urlaubsorten in Deutschland, Spanien, Italien, Griechenland, Belgien und den Niederlanden.
20 von 50 Produkten fallen durch
Untersucht wurden insgesamt 50 Produkte, darunter aufblasbare Schwimmtiere und Luftmatratzen aus Souvenirshops und Strandbuden. Der Preis lag bei höchstens zehn Euro. Das Ergebnis: 20 der 50 Badeartikel dürften in der Europäischen Union gar nicht verkauft werden. Sie erfüllten nicht einmal grundlegende Sicherheitsanforderungen.
Hier finden Eltern jene Produkte, die sie unbedingt meiden sollten:
Artikelbezeichnung | Hersteller/Vertrieb | Herkunftsland |
Baby Racer | Bestway, Milano, Italy | Italien |
Schwimmring | Rubo Toys, Rijssen, Netherlands | Belgien |
Surfer | Free & Easy, Amsterdam, Netherlands | Belgien |
Schwimmring | Van der Meulen, JP C11Sneek, Netherlands | Belgien |
Schwimmring Hase | A Conserver, France | Belgien |
Schwimmring | Van der Meulen, JP C11Sneek, Netherlands | Niederlande |
Schwimmsitz | Suarez, Mallorca, Spanien | Niederlande |
Baby Boat | Inter Creta | Griechenland |
Child boat Helly Kitty | Keine Herstellerinformation | Griechenland |
Schwimmsitz Krokodil | Keine Herstellerinformation | Griechenland |
Angry Birds Schwimmring | Suarch | Griechenland |
Baby Sicherheitsring | INTEX, Roosendaal, Netherlands | Griechenland |
Dolphin boat | Bestway, Milano, Italy | Spanien |
Dolphin baby boat | Creaciones Liopis | Spanien |
Winnie Puh Schwimmring | INTEX, Roosendaal, Netherlands | Spanien |
Schwimmring Ente | Safari Sub, Alicante, Spain | Spanien |
Schwimmring | Safari Sub, Alicante, Spain | Spanien |
Schwimmring Jerry | Bestway, Milano, Italy | Spanien |
Delfin | Keine Herstellerinformation | Europa allgemein |
Strandball | Bestway, Milano, Italy | Europa allgemein |
(Mehr Information finden Sie hier: http://www.tuv.com/media/germany/sommertest/Ergebnisliste_Wasserspielzeug.pdf)
Schwimmsitze sind häufig lebensgefährlich
In sechs Fällen fanden die Tester lebensgefährliche Schwimmsitze für Babys und Kleinkinder. Dabei bestehe entweder das Risiko des Herausrutschens oder des Kenterns. Die Schwimmsitze gaukelten den Eltern Sicherheit vor, seien aber lebensgefährlich, sagte TÜV-Expertin Christiane Reckter. "Deshalb sind solche Sitze absolut verboten."
Verschluckbare Kleinteile und Weichmacher
Von anderen aufblasbaren Schwimmtieren lösten sich verschluckbare Kleinteile wie Ventilstöpsel. Sechs Wasserspielzeuge enthielten unerlaubt hohe Mengen verschiedener Schadstoffe wie krebserregende Weichmacher.
"Ein leicht positiver Trend" erkennbar
Der TÜV hat den Test mittlerweile zum vierten Mal gemacht. Insgesamt sei "ein leicht positiver Trend zu erkennen". So seien 2009 noch mehr als 60 Prozent der gekauften Artikel durchgefallen. Aber immer noch seien viele gefährliche Produkte dabei.
Was Eltern nicht kaufen sollten
Der TÜV empfiehlt deshalb, auf Sicherheitshinweise zu achten und nur bei Handelsketten zu kaufen, die über eine Qualitätssicherung verfügten. Sichere Schwimmlernhilfen oder Kinderschwimmsitze dürften außerdem nicht wie buntes Wasserspielzeug gestaltet sein. Verdächtig sei es auch, wenn die Kunststoffprodukte einen starken unangenehmen Geruch hätten. In all diesen Fällen rät der TÜV: Finger weg!
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.