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Raucherbein muss nicht vom Rauchen kommen


Helmut Schmidt auf der Intensivstation
Verschlusskrankheit verläuft in vier Stadien

dpa, t-online, wve/bri

Aktualisiert am 02.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAKV) verengen die Gefäße bis zum kompletten Verschluss.Vergrößern des Bildes
Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAKV) verengen die Gefäße bis zum kompletten Verschluss. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Bei Altbundeskanzler Helmut Schmidt ist ein Blutgefäß im rechten Bein verstopft. Mediziner sprechen laut "Hamburger Abendblatt" von einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, auch Raucherbein genannt. Wir erklären, was hinter diesem Leiden steckt.

Die Krankheit entsteht, wenn Arterien der Beine, seltener der Arme, sich zunehmend verengen. Die Folge sind Durchblutungsstörungen in den betroffenen Extremitäten. Männer trifft es häufiger als Frauen. Helmut Schmidt liegt laut Medienberichten auf der Intensivstation der Asklepios-Klinik in Hamburg St. Georg. Ärzte haben ihn nun operiert und sind optimistisch.

Verkalkung führt zu Verschluss

Im Großteil der Fälle führt eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) zur Einengung oder sogar zum kompletten Verschluss von Gefäßen. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Auch Alter, Übergewicht und Bewegungsmangel spielen eine Rolle.

Erste Symptome für ein Raucherbein

Bei Rauchern trägt das Nikotin zur Verengung der Gefäße bei. Viele bemerken die Erkrankung erst, wenn sie schon weit fortgeschritten ist. Laut der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (Gefäßmedizin) gliedert sich die Verschlusskrankheit (pAKV) in vier Stadien.

Im ersten Stadium gibt es nur geringe Engstellen im Bein. Dann hat der Patient noch keine Beschwerden. Im zweiten Stadium treten Schmerzen in der Wade, im Gesäß oder im Oberschenkel auf und der Betroffene kann längere Strecken nicht mehr schmerzfrei gehen. Im dritten Stadium spürt er auch im Ruhezustand Schmerzen in den Füßen und Zehen. Besonders stark sind die Schmerzen im Liegen.

Im vierten Stadium ist schon das Gewebe geschädigt und Verletzungen am Bein werden deutlich sichtbar. Sie machen sich als offene Wunden oder schwarze Verfärbungen bemerkbar. Unbehandelt drohen bei Arteriosklerose lebensbedrohliche Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

So wird die Verschlusskrankheit behandelt

Je nach Grad der Erkrankung kann der Arzt verschiedene Therapiemöglichkeiten ergreifen. Wenn die Arterienverengung früh erkannt wird, kann sie meist mit einer kleinen Operation behoben werden. Es gibt auch Medikamente, die das Verklumpen der Blutplättchen hemmen.

Um den Blutfluss sicher zu stellen, wird meist operativ ein Stent eingesetzt. Das ist ein kleines Röhrchen, das das Blutgefäß künstlich weitet, damit es nicht wieder verstopft. Wenn die Arterie schon weiter verschlossen ist und eine solche Operation nicht mehr möglich ist, kann ein Bypass gelegt werden. Dann wird das Blut um die Verstopfung herumgeleitet. In sehr späten Stadien droht auch eine Amputation des Beins.

Kann nur ein Raucher erkranken?

Raucher sind für eine pAVK zwar besonders anfällig. Aber auch andere Krankheiten, wie Diabetes, Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung können eine Arterienverengung verursachen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Angiologie treffen bei mehr als 80 Prozent der pAVK-Patienten ein oder zwei dieser Risikofaktoren zu. Bei den restlichen Patienten spielen das Alter und die Veranlagung eine Rolle. Mit einem gesunden Lebensstil und ausreichend Bewegung kann man sich aber vor der Krankheit schützen.

Weitere Informationen zur "Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit" finden Sie auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Angiologie unter www.verschlusssache-pavk.de

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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