Fitness Viel trinken kann gefährlich werden
Der Mythos, immer so viel wie möglich zu trinken, ist längst überholt. Auch Freizeitsportler müssen nicht ständig während dem Training an der Wasserflasche hängen. Bei einer Stunde Sport genügt es, vorher genug Wasser zu trinken. "Bei Belastungen ab 60 Minuten werden 800 bis 1000 Milliliter Flüssigkeit zusätzlich pro Stunde empfohlen", sagt Michaela Bänsch, Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken. Wer zu viel oder falsch trinkt, riskiert Muskelkrämpfe und gefährdet seine Gesundheit.
Natriumarmes Wasser ist ungeeignet für Sportler
"Trinkt man zu viel, besteht die Gefahr der sogenannten Hyponatriämie", erläutert Bänsch. Das heißt, der Natriumspiegel im Blut fällt ab. Denn beim Sport geht mit dem Schweiß und dem Urin Natriumchlorid, also Kochsalz verloren. "Das Trinken natriumarmen Wassers kann die Natriumverluste nicht ausgleichen beziehungsweise sogar verstärken", sagt sie. Wer also zusätzlich zu viel trinkt, verdünnt sein Blut noch stärker. Die Folgen sind Muskelkrämpfe, eventuell in schweren Fällen sogar Herzrhythmusstörungen und Gehirnödeme. Diese können lebensgefährlich sein.
Individuelle Trinkmenge austesten
Da der Flüssigkeitsbedarf von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist und von Faktoren wie Trainingsintensität, Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängt, rät Bänsch, sich zwar am Richtwert zu orientieren, aber gleichzeitig die individuell optimale Trinkmenge auszutesten. Gut geeignet seien mineralhaltige Wasser und andere ungesüßte Getränke. Sportler sollten bei Mineralwässern darauf achten, dass sie viel Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium enthalten. Magnesium leitet Nervenimpulse an die Muskelzellen weiter und schützt vor Krämpfen.
Sport im Winter
Trinken müssen Sportler immer - auch im Winter. Selbst wenn bei Kälte weniger geschwitzt wird und das Durstgefühl geringer ist, braucht der Körper dennoch Flüssigkeit. Wasser, isotonische Sportgetränke oder verdünnte Fruchtschorlen ohne Zucker können hier Abhilfe schaffen. Auch hier gilt: Während dem Lauftraining unter einer Stunde müssen Sie nicht trinken. Wer davor und danach ausreichend Flüssigkeit aufnimmt, ist optimal versorgt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.