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Vitamin B6: Überdosierung – ab wann ist die Zufuhr zu hoch?


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Nahrungsergänzung
Vitamin B6 – ist eine Überdosierung gefährlich?


Aktualisiert am 13.08.2024Lesedauer: 4 Min.
Haferflocken, Bananenscheiben, Walnüsse und Heidelbeeren in einer SchaleVergrößern des Bildes
Anders als Nahrungsergänzungsmittel verursachen Lebensmittel, die reich an Vitamin B6 sind (wie etwa Walnüsse und Bananen), normalerweise keine Überdosierung – auch bei häufigem Verzehr. (Quelle: Mariya Ovsiyuk /getty-images-bilder)
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Vitamine sind lebenswichtig – doch zu viel kann auch schaden. Wofür Vitamin B6 nötig ist, ab wann eine Überdosierung droht und welche Symptome das auslöst.

Vitamin B6 ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Ein Mangel kann demnach schwere Folgen haben. Um das zu verhindern, muss der Mensch Vitamin B6 – ebenso wie fast alle anderen Vitamine – mit der Nahrung aufnehmen.

Manche Menschen greifen zusätzlich zu Nahrungsergänzungsmitteln, um eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6 sicherzustellen – und riskieren damit unter Umständen eine Überdosierung. Hier erfahren Sie, ab wann die Zufuhr von Vitamin B6 als zu hoch gilt und welche Symptome dann auftreten können.

Vitamin-B6-Überdosierung: Ab wann ist es so weit?

Wie jedes andere Vitamin benötigt der Körper auch Vitamin B6 nur in kleinen Mengen. Der genaue Bedarf hängt unter anderem vom Alter und Geschlecht ab. So viel Vitamin B6 in Milligramm (mg) empfehlen Fachleute als tägliche Zufuhr:

  • im Alter von 0 bis unter 4 Monaten: 0,1 mg
  • im Alter von 4 bis unter 12 Monaten: 0,3 mg
  • für 1- bis unter 4-Jährige: 0,6 mg
  • für 4- bis unter 7-Jährige: 0,7 mg
  • für 7- bis unter 10-Jährige: 1,0 mg
  • für 10- bis unter 13-Jährige: 1,2 mg
  • für 13- bis unter 15-Jährige: 1,5 mg für Jungen bzw. 1,4 mg für Mädchen
  • ab 15 Jahren: 1,6 mg für Jungen/Männer bzw. 1,4 mg für Mädchen/Frauen
  • für Schwangere: 1,5 mg im 1. Trimester bzw. 1,8 mg im 2. und 3. Trimester
  • für Stillende: 1,6 mg

Wer weniger Vitamin B6 als empfohlen aufnimmt, bekommt nicht gleich Mangelerscheinungen. Unter Umständen ist dann aber das Risiko hierfür erhöht – vor allem, wenn der Bedarf an Vitamin B6 steigt (wie etwa in der Schwangerschaft, bei zu geringer Nahrungsaufnahme oder hohem Alkoholkonsum). Ebenso gilt: Wer mal mehr als die empfohlene Menge Vitamin B6 aufnimmt, braucht nicht direkt Symptome einer Überdosierung zu befürchten.

Vorsicht ist jedoch geboten, wenn der Körper dauerhaft zu viel Vitamin B6 erhält: Eine solche Überdosierung kann schädlich sein. Ab wann damit zu rechnen ist, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ermittelt. Danach sind bei ansonsten gesunden Menschen langfristig keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten, solange die tägliche Zufuhr folgende Werte nicht dauerhaft überschreitet:

  • 25 mg bei Erwachsenen, Schwangeren und Stillenden
  • 5 bis 20 mg bei Kindern und Jugendlichen (je nach Gewicht)

Der Vitamin-B6-Tagesbedarf lässt sich normalerweise gut über die Ernährung decken – zumindest bei ausgewogener Mischkost. Trotzdem bleibt ein Teil der Menschen in Deutschland unter der empfohlenen Zufuhrmenge an Vitamin B6. Eine Überdosierung allein über die Ernährung ist hingegen sehr unwahrscheinlich.

Ganz anders sieht das bei Nahrungsergänzungsmitteln aus: Deren Gehalt an Vitamin B6 ist oft zu hoch, sodass eine Überdosierung schnell erreicht ist. Das gilt ganz besonders für Produkte aus dem Internet, die für Sportlerinnen und Sportler beworben werden: Diese enthalten teils das Zigfache der empfohlenen Tageshöchstdosis.

Daher rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Erwachsenen und Jugendlichen ab 15 Jahren, über Nahrungsergänzungsmittel pro Tag höchstens 3,5 Milligramm Vitamin B6 aufzunehmen, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Gut zu wissen

Ob das in einem Nahrungsergänzungsmittel enthaltene Vitamin B6 überdosiert ist, verrät der Nährstoffbezugswert (engl. Nutrient Reference Value, NRV) für die Tageszufuhr: Bei Werten über 100 Prozent ist die empfohlene Tagesdosis überschritten. Die Angabe finden Sie in der Nährwerttabelle auf der Verpackung.

Vitamin-B6-Überdosierung: Welche Symptome sind typisch?

Akut scheint eine Vitamin-B6-Überdosierung nicht gefährlich zu sein. Anders ausgedrückt: Wenn jemand die empfohlene Zufuhrmenge einmalig oder für kurze Zeit überschreitet – beispielsweise durch Nährstoffpräparate oder angereicherte Lebensmittel –, hat das vermutlich keine gesundheitlichen Schäden zur Folge.

Allerdings kann Vitamin B6 bei langfristiger Überdosierung Symptome verursachen, die auf eine Schädigung der Nerven zurückzuführen sind. Mögliche Anzeichen für eine solche Neuropathie sind:

  • unangenehmes Kribbeln, Schmerzen und Taubheitsgefühle in Händen und Füßen
  • verminderter Lagesinn, wodurch die Betroffenen die Stellung ihrer Arme und Beine nicht richtig wahrnehmen
  • beeinträchtigtes Tast- und Temperaturempfinden
  • Muskelschwäche
  • Schwierigkeiten beim Gehen
  • gestörte Reflexe
  • erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht
  • Hautveränderungen

Nimmt eine Frau in der Stillzeit Vitamin B6 überdosiert ein, riskiert sie zudem, dass ihre Milchproduktion gehemmt ist. Überdies kann das Vitamin in sehr hohen Dosen dazu führen, dass bestimmte Medikamente (wie das Parkinsonmittel Levodopa) an Wirksamkeit verlieren.

Gut zu wissen

Für gewöhnlich sind die Folgen einer Vitamin-B6-Überdosierung reversibel. Das heißt: Die Symptome verschwinden langsam wieder, sobald die erhöhte Zufuhr ein Ende hat.

Vitamin B6: Wofür braucht der Körper es überhaupt?

Vitamine spielen eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel. Anders als Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß (Protein) liefern sie keine Energie, sondern erfüllen jeweils ganz eigene Funktionen – auch Vitamin B6. Wofür der Körper ein Vitamin benötigt, zeigt sich, wenn davon zu wenig vorhanden ist.

Vitamin B6 ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Dazu zählen etwa der Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Zudem beeinflusst das Vitamin die Eiweißverdauung, die Nervenfunktionen, bestimmte Hormonaktivitäten sowie das Immunsystem. Ein Mangel an Vitamin B6 kann also viele verschiedene Symptome verursachen, zum Beispiel:

  • Blutarmut (Anämie)
  • Entzündungen der Haut und im Mund
  • Schlafstörungen
  • Reizbarkeit, Verwirrtheit
  • erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • Durchfall, Erbrechen
  • Missempfindungen in Händen und Füßen
  • (bei Babys) Krampfanfälle

Solche Mangelerscheinungen sind aber bei gesunden Menschen sehr selten. Denn wer sich ausgewogen ernährt, nimmt normalerweise genug Vitamin B6 auf. Das gilt selbst bei erhöhtem Bedarf (wie etwa in der Schwangerschaft). Dennoch greifen auch gesunde Menschen öfter zu angereicherten Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, um ihre Vitamin-B6-Zufuhr zu erhöhen. Das Risiko einer Überdosierung scheint ihnen nicht bewusst zu sein.

Dabei kommt ein behandlungsbedürftiger Mangel an Vitamin B6 praktisch nur bei Unterernährung vor – etwa infolge chronischer Verdauungsstörungen, bei Alkoholabhängigkeit oder zu geringer Nahrungsaufnahme. Dann können Produkte zur Nahrungsergänzung sinnvoll sein, um eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B6 sicherzustellen. Doch wofür eine Überdosierung riskieren, wenn gar kein Mangel vorliegt?

Einen gesundheitlichen Nutzen hat die erhöhte Zufuhr von Vitamin B6 durch Einnahme entsprechender Präparate nach derzeitigem Wissensstand jedenfalls nicht. Gesunde Menschen können daher in aller Regel getrost auf solche Nahrungsergänzungsmittel verzichten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.: www.dge.de (Abrufdatum: 10.6.2024)
  • Online-Informationen der Verbraucherzentrale: www.verbraucherzentrale.de (Abrufdatum: 10.6.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 10.6.2024)
  • "Vitamine". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 6.6.2024)
  • "Vitamin B6". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Juli 2018)
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