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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Haltbarkeit Abgelaufene Lebensmittel müssen nicht sofort in den Müll
Schon wieder ein abgelaufener Joghurt und auch der Käse hätte bereits vor einiger Zeit gegessen werden müssen. Wer ein paar Tage nicht richtig in den Kühlschrank schaut, findet oft Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist. Doch was jetzt: Wegschmeißen oder noch essen? In Zeiten von EHEC sind viele Verbraucher vorsichtig geworden und entscheiden sich fürs Wegwerfen. Dabei ist das oft nicht nötig: "Bis zu zehn Tage über dem MHD sind kein Problem", sagt Andrea Danitschek, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Wie lange Lebensmittel wirklich haltbar sind: Das sollten Sie wissen.
MHD sagt wenig über die Haltbarkeit von Lebensmitteln aus
Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf der Packung abgelaufen ist, muss man Lebensmittel nicht gleich wegwerfen. Oft sind die Produkte auch lange nach Ablauf des Datums noch genießbar. Am besten machen Sie den Test: Öffnen, schnuppern, vorsichtig probieren. Wenn Geruch und Geschmack noch einwandfrei sind, können Sie die Lebensmittel noch essen. Anders beim Verbrauchsdatum, dass zum Beispiel auf Rohmilch oder abgepacktem frischen Fleisch abgedruckt ist: Dieses sollte man unbedingt beachten. Wenn Sie die Lebensmittel nach Ablauf des Verbrauchsdatums essen, riskieren Sie, sich Salmonellen einzufangen.
Im Zweifel lieber zu viel wegwerfen
Wer sich trotz Geruchs- und Geschmackstest unsicher ist, ob Lebensmittel noch gut sind oder nicht, sollte lieber kein Risiko eingehen. Es ist zwar immer ärgerlich, die gerade erst angefangene Packung Schinken wegzuwerfen - aber Sie ersparen sich damit möglicherweise eine Lebensmittelvergiftung. Bei verschimmelten Lebensmitteln gilt: Joghurt, Quark, Konfitüre, und Saftreiches wie Obst und Gemüse gehören sofort in den Müll. Auch Brot sollte man entsorgen, da sich die Schimmelgifte in weichen Nahrungsmittel schnell ausbreiten. Die so genannten Aflatoxine können Krebs auslösen und die Leber schädigen.
Gouda muss weg, Emmentaler nicht
Grundsätzlich gilt: Wasserhaltige Lebensmittel, die verschimmelt sind, dürfen Sie nicht mehr essen. Denn über die Flüssigkeit verteilen sich die Schimmelpilzgifte im ganzen Lebensmittel. Bei Käse kommt es auf den Wassergehalt an: Bei Hartkäse mit maximal 56 Prozent Wasser wie Parmesan oder Emmentaler können Sie den Schimmel wegschneiden und den Rest essen. Käsesorten mit höherem Wassergehalt, also Schnittkäse wie Gouda oder Frischkäse gehören dagegen in den Müll.
Gewölbter Joghurtdeckel ist kein schlechtes Zeichen
Wenn sich bei Joghurt-, Kefir- oder Buttermilchbechern die Deckelfolie nach oben wölbt, heißt das nicht automatisch, dass die Milchprodukte schlecht sind. Im Gegenteil: Die Wölbung wird durch lebende Milchsäurebakterien verursacht - und die sind gesund. Riecht das Milchprodukt allerdings säuerlich, gehört es in die Tonne. Anders sieht es bei Konserven aus: Eingemachtes Obst oder Gemüse sollte man auf keinen Fall essen, wenn sich der Deckel von Glas oder Dose nach oben wölbt. Der Grund: Wahrscheinlich hat sich in der Konserve der Erreger Clostridium botulinum vermehrt, der die lebensgefährliche Krankheit Botulismus auslöst.
Faule Eier glucksen
Und wie erkennt man, ob Eier noch frisch sind? Dafür gibt es ein paar einfache Tests: Wenn Sie das rohe Ei schütteln, sollte man kein Geräusch hören. Alte Eier machen beim Schütteln ein glucksendes Geräusch, weil das Eiklar dünnflüssiger geworden ist. Eine andere Möglichkeit ist, das Ei in kaltes Wasser zu legen. Hier sollte es flach am Boden liegen bleiben. Richtet es sich auf oder schwimmt an der Oberfläche, hat sich im Ei bereits eine große Luftblase gebildet - das zeigt, dass es alt ist.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.