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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Für viele sicher überraschend Ist Kaffee auf nüchternen Magen ungesund?
Morgens erst mal einen Kaffee – oder besser nicht? Warum das beliebte Heißgetränk auf den Magen schlagen kann und wer vorsichtig sein sollte.
Die Kaffeemaschine brummt und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erfüllt den Raum: Für die meisten Deutschen ist die morgendliche Tasse Kaffee ein fester Bestandteil des Tages. Für viele ersetzt sie sogar das Frühstück. Doch ist der Genuss von Kaffee auf nüchternen Magen wirklich eine gute Idee?
Kaffee auf nüchternen Magen: So wirkt er sich aus
In Maßen genossen, ist Kaffee förderlich für die Gesundheit. Er kann das Wohlbefinden beeinflussen, den Stoffwechsel ankurbeln und sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmte Krebsarten senken. Entscheidend kann jedoch sein, zu welchem Zeitpunkt Sie den Kaffee konsumieren.
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Wichtig
Kaffee auf leeren Magen ist nicht grundsätzlich schlecht für die Gesundheit. Der Magen kann sich normalerweise daran anpassen. Manche Menschen sollten dennoch vorsichtig sein.
Für Kaffeeliebhaber mit empfindlichem Magen kann das Getränk am Morgen allerdings zum Gesundheitsrisiko werden.
So kann Kaffee auf nüchternen Magen
- den Blutzuckerspiegel erhöhen: Kaffee enthält Koffein – und das ist bekannt dafür, den Stoffwechsel anzuregen. Auf nüchternen Magen konsumiert, kann Kaffee jedoch zu Blutzuckerschwankungen führen. Forscher aus Großbritannien haben in einer Studie festgestellt, dass der Blutzuckerspiegel bei Personen, die Kaffee auf leeren Magen trinken, um bis zu 50 Prozent ansteigen kann. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann kurzfristig Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit hervorrufen. Langfristig kann er das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Herzerkrankungen erhöhen.
- die Magenschleimhaut angreifen: Der Konsum von Kaffee auf nüchternen Magen kann die Produktion von Magensäure erhöhen. Insbesondere für Menschen, die zu Magenbeschwerden neigen, könnte dies zu Problemen wie Sodbrennen oder Irritationen der Magenschleimhaut führen. Besonders vorsichtig sollten diejenigen sein, die generell empfindlich auf Kaffee reagieren oder an Erkrankungen wie Gastritis leiden.
- hormonelle Auswirkungen haben: Kaffee kann auch den Cortisolspiegel beeinflussen, das sogenannte "Stresshormon". Ein hoher Cortisolspiegel am Morgen ist natürlich, aber Kaffee kann diesen Effekt verstärken. Die Folgen: Puls und Blutdruck steigen und wir werden anfälliger für Stress. Ist das Cortisol im Körper dauerhaft erhöht, können hormonelle Störungen und in einigen Fällen Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit auftreten.
Fazit: Kaffee am besten erst nach dem Frühstück trinken
Um die potenziellen negativen Auswirkungen zu verhindern, empfehlen Mediziner, Kaffee erst während oder nach dem Frühstück zu genießen. Das liefert dem Körper wichtige Nährstoffe und macht den Kaffee verträglicher. Das gilt insbesondere, wenn Sie bereits unter einem sensiblen Magen oder Stoffwechselstörungen leiden.
Ebenfalls sinnvoll kann es sein, Kaffee mit reduziertem Koffeingehalt oder Kaffeebohnen dunklerer Röstungen zu wählen. Letztere gelten in der Regel als säureärmer und können daher den Magen schonen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- health.clevelandclinic.org: "Is It OK To Drink Coffee on an Empty Stomach?" (englisch)
- pubmed.ncbi.nlm.nih.gov: "Assessment of the cortisol awakening response: Expert consensus guidelines" (englisch)
- oekotest.de: "Ist Kaffee auf leerem Magen ungesund? Das sagt eine Expertin"