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Kerninflation: Was ist das? | Unterschied zu Inflation


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Inflationsentwicklung in Deutschland
Inflation und Kerninflation – Was ist der Unterschied?


06.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Frau kauft im Supermarkt einVergrößern des Bildes
Durchschnittlicher Warenkorb (Symbolbild): Bei der Kerninflation werden Lebensmittel nicht eingerechnet. (Quelle: PeopleImages)

Inflation beschreibt das allgemeine Preisniveau einer Ökonomie. Dabei ist die Kerninflation ein genauerer Gradmesser für die Kaufkraft der Menschen.

Inflation ist eine Bedrohung für Geld- und Vermögenswerte. Während Preise steigen, sinkt die Kaufkraft. Inflation allgemein beschreibt die Verteuerung von Produkten und Dienstleistungen aller Art. Am besten lässt sich die Inflation an den Kosten für Lebensmittel ablesen, da diese tagtäglich gekauft werden müssen.

Kostet beispielsweise ein Brot heute fünf Euro, dann kostet es bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von zwei Prozent pro Jahr im kommenden Jahr 5,10 Euro, im darauffolgenden Jahr 5,20 Euro und so weiter. Die Preissteigerungen liegen in diesem Beispiel gerade einmal bei zehn Cent pro Jahr. Diesen minimalen Anstieg nehmen wir im Alltag kaum wahr. Anders, wenn die Inflationsrate zwischen acht und zehn Prozent liegt.

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Worin sich Inflation und Kerninflation unterscheiden

Während die Inflation die allgemeine Preissteigerung beschreibt, sollen mit dem Begriff der Kerninflation die ökonomischen Ursachen der Preisentwicklung innerhalb einer Volkswirtschaft besser erklärt werden. Der Bundesbank zufolge ist die Kerninflation der generelle, langfristige Preistrend. Sie beschreibt die Entwicklung der Verbraucherpreise ohne Berücksichtigung der Segmente Nahrungsmittel und Energie. Hintergrund ist, dass die Preise für Nahrungsmittel und Energie starken Schwankungen unterliegen. Das Konzept der Kerninflationsrate soll laut einer Studie der Federal Reserve Bank of New York besser geeignet sein, um die "tatsächliche" Inflationsrate zu messen.

Warum ist das sinnvoll?

Gründe für starke Preisänderungen bei Energie liegen unter anderem in der Preisbildung auf dem Weltmarkt. Beispielsweise können öl- und gasfördernde Länder ihre Produktion drosseln oder erhöhen und damit Einfluss auf den Weltmarktpreis nehmen. Bei Lebensmitteln können die Preise wegen witterungsbedingter schlechter Ernten kurzfristig stark steigen. Bekommen hohe Energie- oder Lebensmittelpreise in einem durchschnittlichen Warenkorb zu viel Gewicht, wird der Inflationswert verfälscht. Eine ungünstig interpretierte Inflation führt wiederum zu falschen Entscheidungen der Zentralbanken, die im Rahmen ihrer Geldpolitik entgegensteuern müssten.

Währungshüter schauen auf die Kerninflation

Nach hohen Inflationsraten in den Jahren 2022 und 2023 rechnet Philip Lane, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), mit einem Rückgang der Kerninflation. Lane sagte Anfang September 2023 in einem Interview mit dem irischen Magazin "The Currency", dass die aktuelle Teuerung eine zeitlich begrenzte Episode sei. Die Zweitrundeneffekte, die auf die einstige Schockwelle folgen, werden ihm zufolge in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen. Die Betrachtung der Kerninflation soll die Hoffnung nähren, dass die EZB die Zinsen auf ihrer nächsten Sitzung nicht weiter anhebt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • newyorkfed.org: „ A Review of Core Inflation and an Evaluation of Its Measures”
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