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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Haus absichern, Notfallplan erstellen Erdrutsch: Was Sie vorher tun sollten
Der Naturgewalt eines Erdrutsches hat ein Mensch kaum etwas entgegenzusetzen. Aber man kann sich im Vorfeld vor Schlimmerem absichern.
Erdrutsche können schreckliche Folgen für Menschen und die Ökonomien haben. Jährlich werden Tausende Tote gemeldet, die Opfer von Erdrutschen in Schwellen- oder Entwicklungsländern wurden. Aber auch in Europa verursachen Erdrutsche in Gebirgsregionen immensen Schaden. Das Helmholtz-Institut gibt an, dass hier in den zurückliegenden zwanzig Jahren bei mehr als 400 Erdrutschen rund 1.000 Menschen ums Leben gekommen sind.
Kann man sich bei einem Erdrutsch schützen? Die Wahrheit ist, dass Menschen einer solchen Naturgewalt im Moment ihres Ausbruchs oft schutzlos ausgeliefert sind. Lebt man in einem bergigen Gebiet und ist dadurch dieser Gefahr mehr ausgesetzt, müssen im Vorfeld bestimmte Maßnahmen eingeleitet werden, um sich zu wappnen.
1. Haus absichern
Pflanzungen prüfen: Stellen Sie sicher, dass der Hang durch Sträucher oder Bäume mit tiefem Wurzelwerk stabilisiert ist.
Konstruktive Maßnahmen: Hänge können mit Erdnägeln, Ankern oder ähnlichen Maßnahmen stabilisiert werden, um den Druck der Erdmassen zu mindern.
Drainage: Kontrollieren Sie, ob die Drainage Ihres Grundstückes Regen- und Schmelzwasser effektiv ableitet.
Dachcheck: Überprüfen Sie regelmäßig, ob alle Dachpfannen fest montiert sind und das Dach intakt ist.
Fassade kontrollieren: Achten Sie auf Risse oder Löcher in der Fassade und den Wänden, die Schwachstellen darstellen könnten.
Fenster und Türen: Fenster und Türen sollten stabil sein und keine Schäden aufweisen.
Regenrinnen: Reinigen Sie Regenrinnen und Abflüsse regelmäßig, um Verstopfungen zu vermeiden.
Keller: Achten Sie auf trockene Kellerwände und überprüfen Sie, ob eine Rückstauklappe eingebaut ist, um Wassereinbrüche zu verhindern.
- Lesen Sie auch: Meteorologe über Gefahren – "Das Resultat sind rutschende Hänge"
2. Regelmäßige Wartung
Mauerwerk überprüfen: Risse können auf Instabilitäten hinweisen. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Haus auf solche Anzeichen.
Entwässerungssysteme checken: Alle Entwässerungsanlagen und Abdichtungen sollten regelmäßig geprüft und bei Mängeln sofort repariert werden.
3. Wertgegenstände schützen
Risikozonen vermeiden: Lagern Sie wichtige Gegenstände und Elektrogeräte nicht in gefährdeten, tiefliegenden Räumen.
Dokumente schützen: Wichtige Dokumente sollten wasserfest verpackt und zusätzlich digital gesichert werden. Verwahren Sie Kopien an einem sicheren Ort außerhalb des Hauses (Tipps gibt es hier).
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4. Notfallplan erstellen
Absprachen treffen: Entwickeln Sie einen Plan mit Ihrer Familie und Nachbarn. Legen Sie fest, wer im Notfall welche Aufgaben übernimmt.
Vertretung organisieren: Stellen Sie sicher, dass sich im Falle Ihrer Abwesenheit jemand um Ihr Haus kümmert.
5. Versicherung prüfen
Wohngebäudeversicherung: Achten Sie darauf, dass Ihre Versicherung eine Elementarschadenversicherung enthält.
Hausratversicherung: Auch hier sollte der Elementarschadenschutz integriert sein.
Versicherungsumfang jährlich prüfen: Überprüfen Sie jedes Jahr, ob Ihr Versicherungsschutz noch Ihren aktuellen Anforderungen entspricht.
- Katastrophenvorsorge des Deutschen Roten Kreuzes
- Schweizerische Eidgenossenschaft: "Allgemeine Verhaltensempfehlungen bei Naturgewalten"
- Helmholtz Institut ESKP: "Tödliche Rutschungen in Europa – Eine unterschätzte Gefahr?"