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Direktversicherung: Wie die Form der betrieblichen Altersvorsorge funktioniert


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Betriebliche Altersvorsorge
Mit einer Direktversicherung lassen Sie Ihren Chef für sich sparen


Aktualisiert am 11.10.2024Lesedauer: 4 Min.
Zufriedener Arbeitnehmer: Mit einer Direktversicherung spart der Arbeitgeber in eine Lebensversicherung.Vergrößern des Bildes
Zufriedener Arbeitnehmer: Mit einer Direktversicherung spart der Arbeitgeber in eine Lebensversicherung. (Quelle: JLco - Julia Amaral/getty-images-bilder)
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Arbeiten Sie als Angestellter, können Sie Ihren Chef für Ihre Altersvorsorge sparen lassen – etwa mit einer Direktversicherung. Wie sie funktioniert.

Wenn Sie fürs Alter vorsorgen, muss es nicht unbedingt eine Renten- oder Lebensversicherung sein, die Sie privat abschließen. Sie können auch über Ihren Arbeitgeber eine Versicherung abschließen.

Das Konzept der sogenannten betrieblichen Altersvorsorge bietet einige Vorteile. Der Klassiker unter den Betriebsrenten ist die Direktversicherung. t-online erklärt Ihnen, wie diese genau funktioniert, wie hoch die Kosten für die Versicherung sind – und für wen sich diese Versicherung lohnen kann.

Wie funktioniert die Direktversicherung?

Die Direktversicherung gilt als Klassiker der betrieblichen Altersvorsorge. Dabei handelt es sich um eine Lebens- oder Rentenversicherung, die Ihr Arbeitgeber für viele Arbeitnehmer gleichzeitig abschließt. Deshalb sind die Konditionen meist auch deutlich günstiger, als wenn Sie diese Versicherung selbst abschlössen.

Bei der Direktversicherung unterscheidet man zwei Fälle – eine klassische Lebensversicherung und eine fondsgebundene Rentenversicherung. Im ersten Fall ist der Ertrag, Rendite genannt, nicht sonderlich hoch. Denn der sogenannte Garantiezins ist sehr niedrig.

Im zweiten Fall ist die Rendite höher, da hier der Aktienmarkt eine Rolle spielt. Allerdings ist bei der Direktversicherung auf Fondsbasis auch das Risiko höher als bei der klassischen Variante.

Gut zu wissen: Eine Betriebsrente wird häufig monatlich ausbezahlt. Je nach Vertrag kann es aber auch sein, dass Sie eine Einmalzahlung zum Rentenbeginn erhalten. Oft können Sie zwischen diesen Varianten wählen.

Arbeitgeber schießt Teil zu Versicherungsbeitrag hinzu

Die beiden Varianten funktionieren aber in der Praxis gleich: Meist sucht der Arbeitgeber einen Vertrag für die Mitarbeiter aus, die betrieblich vorsorgen möchten. Nun überweist Ihr Arbeitgeber in der Regel einen Teil Ihres Gehaltes an die Versicherung. Man spricht in diesem Fall auch von einer Entgeltumwandlung. Wann sie sich lohnt, lesen Sie hier.

Zusätzlich zu der Entgeltumwandlung gibt der Arbeitgeber einen Teil dazu. Der Clou dabei: Für alle Neuverträge seit 2019 ist der Arbeitgeberzuschuss verpflichtend. Wenn Sie über die Entgeltumwandlung Geld in die Betriebsrente einzahlen, muss Ihr Arbeitgeber 15 Prozent dazuzahlen, wenn er dadurch Sozialversicherungsbeiträge spart. Seit 2022 greift diese Regel auch für bestehende Verträge.

Gut zu wissen: Es kann auch sein, dass Ihr Chef die Beiträge ganz allein übernimmt. Dann lohnt sich die Direktversicherung auf jeden Fall.

Wie hoch ist die Steuer auf die Direktversicherung?

Bei der Steuer auf die Beiträge in die Direktversicherung gelten Höchstgrenzen. Sie richten sich nach der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung. Bis zu acht Prozent des Grenzbetrags sind steuerfrei.

Die Beitragsbemessungsgrenze liegt im Jahr 2023 bei 7.300 Euro im Westen und 7.100 Euro im Osten. Pro Monat ergibt sich so eine Freigrenze von 584 Euro bzw. 568 Euro. Die Beitragsbemessungsgrenze ändert sich zum Beginn jedes Jahres. Welche Grenzen in den anderen Sozialversicherungen gelten, lesen Sie hier.

Gut zu wissen: Auch bei den Sozialabgaben auf die Beiträge zur Rente gelten Höchstgrenzen, die sich nach der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rente richten. So sind bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze sozialabgabenfrei.

Auf die Rentenzahlungen aus der Direktversicherung zahlen Sie dann Ihren persönlichen Einkommenssteuersatz. Dieser ist in der Rente in der Regel deutlich niedriger als im Erwerbsleben.

Wie hoch sind die Kosten bei der Direktversicherung?

Das lässt sich pauschal nicht sagen, das kommt auf mehrere Faktoren an. Ein ganz wichtiger Punkt sind die Abschlusskosten. Je geringer diese sind, desto besser. Denn auf die Jahre zehren hohe Abschlusskosten an der Rendite der Direktversicherung. So sind mehr als 1.500 Euro Abschlusskosten viel – auch über eine Laufzeit von mehr als 30 Jahren.

Neben den Abschlusskosten spielen bei fondsgebundenen Direktversicherungen auch die laufenden Fondskosten eine wichtige Rolle. Orientierung gibt hier die Gesamtkostenquote, auch TER genannt. Diese sollte unter 2 Prozent, besser unter 1 Prozent liegen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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(Quelle: t-online.de)

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Welche Vor- und Nachteile bietet die Direktversicherung?

Bevor Sie eine Direktversicherung abschließen, sollten Sie Vor- und Nachteile gut abwägen. Eine Übersicht der jeweils wichtigsten Punkte:

Vorteile

  • Kosten: Eine Renten- oder Lebensversicherung über Ihren Arbeitgeber ist meist günstiger, als wenn Sie diese selbst abschließen würden. Denn: Ihr Arbeitgeber schließt die Verträge meist für viele Beschäftigte gleichzeitig ab. In dem Fall springt ein Rabatt heraus.
  • Sicherheit: Die Beiträge zur Direktversicherung sind sicher, das heißt: Sie können nicht verfallen. Das greift auch für den Fall, dass Sie den Job wechseln. Bei den Beiträgen, die Ihr Arbeitgeber dazu gibt, sieht es etwas anders aus. Hier müssen Sie seit 2018 mindestens drei Jahre bei dem Betrieb beschäftigt und mindestens 21 Jahre alt sein, wenn Sie den Arbeitgeber wechseln. Oftmals garantiert Ihr Chef Ihnen aber von Anfang an, dass seine Beiträge nicht verfallen.
  • Steuervorteil: Die Beiträge in die Direktversicherung sind in den meisten Fällen steuerfrei, da die Freigrenzen sehr großzügig gestaltet sind (siehe oben). Auf die Rentenzahlungen aus der Direktversicherung zahlen Sie Ihren persönlichen Einkommenssteuersatz. Dieser ist in der Rente in der Regel deutlich niedriger als im Erwerbsleben, was Ihnen einen Steuervorteil einbringt.

Nachteile

  • Wahlfreiheit: Ihr Arbeitgeber schließt den Vertrag für Sie ab. Sie können nicht mit entscheiden, welchen Vertrag Ihr Arbeitgeber genau abschließen soll. Bevor Sie den Vertrag abschließen, lassen Sie sich die genauen Konditionen zeigen – und entscheiden erst dann, ob Sie tatsächlich in den Vertrag einzahlen möchten.
  • Jobwechsel: Wechseln Sie nicht häufig Ihren Job, funktioniert das mit der Direktversicherung in der Regel ganz gut. Anders sieht es bei häufigen Stellenwechsel aus. Denn Sie müssen immer schauen, wie Sie die Direktversicherung weiterführen können. Es kann deshalb auch gut sein, dass Ihr neuer Arbeitgeber nicht den alten Vertrag übernimmt – sondern Sie einen neuen mit schlechteren Konditionen abschließen.
  • Sozialversicherungen: Dadurch dass Sie weniger Einkommen haben, auf das Sie Sozialabgaben zahlen müssen, geht auch effektiv weniger von Ihrem Lohn etwa an die gesetzliche Rente oder fließt in die Arbeitslosenversicherung. So kann es passieren, dass Sie am Ende weniger gesetzliche Rente bekommen – und zwar jeden Monat. Auch könnten Sie weniger Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung erhalten.

Wann lohnt sich eine Direktversicherung?

Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Grundsätzlich gilt aber: Wenn Ihr Arbeitgeber allein für die betriebliche Altersvorsorge zahlt, sollten Sie sich die Betriebsrente nicht entgehen lassen. Anders sieht es aus, wenn Sie sich die Beiträge mit Ihrem Chef teilen.

Hier sollte der Zuschuss Ihres Arbeitgebers hoch genug sein, bei einem Zuschuss etwa von 20 Prozent können Sie davon ausgehen, dass sich eine Direktversicherung lohnen kann.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Finanztest
  • Finanztip
  • Bundesregierung
  • ihre-vorsorge.de
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