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Wegen Long-Covid: Audi-Chef Duesmann muss Aufgaben ruhen lassen


VWs Top-Manager in Reha
Audi-Chef Duesmann lässt Aufgaben wegen Long-Covid vorerst ruhen

Von t-online, neb

Aktualisiert am 14.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Audi-Chef Markus Duesmann (Archivbild): Der Top-Manager des VW-Konzerns leidet auch noch nach Monaten an den Spätfolgen seiner Corona-Erkrankung.Vergrößern des Bildes
Audi-Chef Markus Duesmann (Archivbild): Der Top-Manager des VW-Konzerns leidet auch noch nach Monaten an den Spätfolgen seiner Corona-Erkrankung. (Quelle: Sepp Spiegl/imago-images-bilder)

Audi-Chef Markus Duesmann hatte vor Monaten Corona. Da er nun noch immer an Spätfolgen leidet, muss er seine Arbeit ruhen lassen. Der 52-Jährige befindet sich in Therapie.

Es ist der erste Manager, bei dem eine Long-Covid-Erkrankung öffentlich wird: Audi-Chef Markus Duesmann zieht für eine unbekannte Zeit aus dem Arbeitsalltag zurück, um sich in eine Reha-Therapie zu begeben. Das bestätigte eine Audi-Sprecherin auf Anfrage von t-online. Zuerst berichtete das Wirtschaftsportal "Business Insider".

Duesmann teilte seine Long-Covid-Therapie nach Informationen des "Business Insiders" vor wenigen Tagen VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und Konzernchef Herbert Diess mit. Der Audi-Chef sei laut den Medienberichten bereits seit Beginn der Woche in einer Spezialklinik in Behandlung.

Geplant sei laut Angaben einer Konzernsprecherin gegenüber t-online eine mehrwöchige Pause, die Reha-Therapie soll zwei bis drei Wochen dauern. Nach der Sommerpause will der Top-Manager wieder in den Arbeitsalltag einsteigen.

Laut konzerninternen Quellen hat sich der 52-Jährige vor etwa zwei bis drei Monaten mit dem Coronavirus infiziert und dabei einen schweren Verlauf gehabt. Der Top-Manager des VW-Konzerns ist zwischenzeitlich sogar im Krankenhaus behandelt worden und scheint die Krankheit noch immer nicht gänzlich überwunden zu haben.

Viele Patienten leiden unter Long-Covid

Unter dem Begriff "Long-Covid" oder auch Post-Covid-Symptom, wie es Mediziner häufig nennen, fasst die Wissenschaft eine Vielzahl an Krankheitsbildern zusammen, die Covid-Patienten auch Wochen nach ihrer akuten Erkrankung begleitet. Noch ist das Krankheitsbild nur anfänglich erforscht, erste Studien gibt es allerdings bereits.

Laut einer britischen Studie litten acht Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus noch 69 Prozent der Patienten unter Ermüdungserscheinungen, 53 Prozent klagten weiterhin über Atemnot und etwa ein Drittel hatten noch immer mit Husten zu kämpfen. Zudem entwickelten 14 Prozent eine Depression.

Wie lange Patienten wie der Audi-Chef Duesmann an Post-Covid leiden, können auch Ärzte noch nicht abschätzen. Im Interview mit t-online erklärte jüngst Helge Matrisch, Ärztlicher Direktor der Asklepios Reha-Klinik im bayerischen Schaufling, vor welche Rätsel Post-Covid-Patienten die Ärzte stellen.

Fest steht: Post-Covid scheint viele Patienten zu treffen: Laut dem Robert Koch-Institut brauchen knapp 40 Prozent der klinischen Patienten nach ihrer Corona-Infektion längerfristig Unterstützung. Auch Menschen mit einem leichten Verlauf können an Post-Covid-Symptomen erkranken. Neue Studien zeigen, dass bestimmte Gruppen besonders anfällig dafür sind, entsprechende Symptome zu entwickeln.

Duesmann wollte nach Erkrankung durchstarten

Audi-Chef Duesmann versuchte dagegen, nach seiner Covid-Erkrankung offenbar schnell in den Arbeitsalltag zurückzukehren und das hohe Manager-Pensum zu erfüllen. Er nahm zahlreiche Termine wahr, hielt Ansprachen und begab sich vergangenen Freitag sogar wieder in die Öffentlichkeit.

In Wolfsburg stellte er seine Super-Plattform SSP für alle VW-Marken und sein Tesla-Jäger-Projekt Artemis vor und sprach über seine Pläne, wie er den technischen Vorsprung bei der VW-Tochter Audi vorantreiben möchte.

Für den VW-Konzern dürfte die Erkrankung seines Top-Managers besorgniserregend sein. Denn Duesmann gilt neben Diess als einer der größten Innovatoren im Konzern, der den Transformationsprozess in die E-Mobilität und das autonome Fahren stark vorantreibt. Duesmann ist im Gesamtkonzern auch für die Sparte Entwicklung und Forschung verantwortlich.

Aufsichtsrat sucht keinen Ersatz für Duesmann

"Ich sehe, dass er noch nicht der alte Markus Duesmann ist, aber vor allem wird er seinem eigenen Anspruch wohl nicht gerecht. Er wird jeden Tag fehlen", zitiert "Business Insider" einen Top-Manager des Konzerns.

Über einen Ersatz denke das Unternehmen derweil noch lange nicht nach. Aus Kreisen des VW-Aufsichtsrates hieß es, so berichtet das Portal, dass das Gremium keinen dauerhaften Ersatz für den Audi-Chef suche. Duesmann ist noch gar nicht so lange bei VW: Erst am 1. April 2020 trat der 52-Jährige den Vorstandsvorsitz bei Audi an. Wann er zurückkehrt, ist noch ungewiss.

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