Bessere Auftragslage Deutsche Industrie kann aufatmen
Entgegen der Prognosen ist die deutsche Industrie im November gewachsen. Während Ökonomen ein Minus um 1,2 Prozent vorhersagten, verzeichneten die Unternehmen ein Auftragsplus von 2,3 Prozent.
Die Auftragsbücher der deutschen Industrie haben sich im November überraschend den siebten Monat in Folge gefüllt. Das Neugeschäft wuchs um 2,3 Prozent zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang von 1,2 Prozent gerechnet. Im Oktober hatte es noch ein Plus von revidiert 3,3 (bisher: +2,9) Prozent gegeben.
Durch die Aufholjagd ist das Vorkrisenniveau mittlerweile merklich übertroffen worden: Gemessen am Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie, liegen die Bestellungen um 4,0 Prozent höher.
Maschinenbau und Autoindustrie schwächeln
"Die Ordereingänge konnten im November ihren Erholungsprozess trotz Teillockdown weiter fortsetzen", betonte das Ministerium. Geringfügig schwächer entwickelten sich die Auftragseingänge in den beiden wichtigen Branchen Maschinenbau und Kfz-Industrie. "Dies wurde jedoch durch merkliche Zuwächse in den Bereichen sonstiger Fahrzeugbau, EDV- und optische Geräte sowie chemische Erzeugnisse kompensiert", so das Ministerium.
Die gute Industriekonjunktur macht Hoffnung, dass die Wirtschaft im vierten Quartal nicht stark geschrumpft ist. Der im November begonnene, zwischenzeitlich verschärfte und nun bis Ende Januar verlängerte Lockdown macht in erster Linie Dienstleistern und Innenstadt-Händlern zu schaffen.
Bestellungen aus der Eurozone ziehen kräftig an
Die Industrie kann darauf bauen, dass das Auslandsgeschäft mit der erwarteten Erholung der Weltwirtschaft stärker in Schwung kommt. Bereits im November legten die Auslandsaufträge mit 2,9 Prozent kräftiger zu als die aus Deutschland mit 1,6 Prozent.
Dabei nahmen die Bestellungen aus der von der zweiten Pandemie-Welle stark betroffenen Eurozone sogar um 6,1 Prozent zu, die aus dem restlichen Ausland dagegen nur um 0,9 Prozent.
- Nachrichtenagentur Reuters