"Wollen nicht insolvent werden" Kranbauer Tadano Demag steht vor der Pleite
Das deutsche Unternehmen Tadano Demag aus Zweibrücken flieht unter einen Insolvenz-Schutzschirm. Hier will sich der Kranhersteller selbst sanieren. Mehr als 2.000 Mitarbeiter sind betroffen.
Der Kranbauer Tadano Demag hat ein Schutzschirmverfahren beim Amtsgericht Zweibrücken beantragt. Ziel des Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung sei eine Sanierung des Unternehmens, teilte das Amtsgericht am Donnerstag mit. Am Standort Zweibrücken sind nach Angaben der Firma knapp 1.600 Menschen beschäftigt.
Ein entsprechender Antrag sei auch für das Unternehmen Tadano Faun mit Sitz im fränkischen Lauf an der Pegnitz gestellt worden. Das Gericht teilte mit, auch für dieses Verfahren zuständig zu sein. In Lauf an der Pegnitz arbeiten rund 700 Mitarbeiter für Tadano.
Die Verfahren seien darauf ausgerichtet, eine Neuausrichtung der Unternehmen vorzunehmen. Eine Verständigung mit den Gläubigern werde angestrebt. Zum Sachwalter wurde jeweils Arndt Geiwitz (Neu-Ulm) bestellt, der bereits mit den Insolvenzverfahren der Firmen Karstadt und Schlecker befasst war.
Tadano Demag: "Sind noch nicht insolvent"
"Wir sind noch nicht insolvent und möchten es auch nicht werden", sagte eine Unternehmenssprecherin. Die Tadano Demag in Zweibrücken war 2019 von der japanischen Tadano-Gruppe übernommen worden. Vor allem die Corona-Krise habe dem Kranbauer stark zugesetzt, sagte die Sprecherin.
In den nächsten drei Monaten solle ein Sanierungsplan erarbeitet werden. Löhne und Gehälter aller Angestellten von Tadano Demag und Tadano Faun seien in dieser Zeit gesichert, hieß es.
- Nachrichtenagentur dpa