265 Millionen US-Dollar Bayer und BASF sollen amerikanischen Bauer entschädigen
Wegen Schäden durch ein Unkrautvernichtungsmittel sollen Bayer und BASF einem US-Landwirt eine Millionen-Entschädigung zahlen. Für die Chemiekonzerne könnte es noch viel teurer werden.
Im Streit um das Unkrautvernichtungsmittel Dicamba hat eine US-Jury die deutschen Chemiekonzerne Bayer und BASF zur Zahlung von 265 Millionen US-Dollar (244 Millionen Euro) Schadenersatz verurteilt. Die Jury in Cape Girardeau im US-Bundesstaat Missouri sah es als erwiesen an, dass das Mittel die Pfirsich-Plantagen des US-Landwirts Bill Bader ruinierte. Die Entscheidung der Jury fiel am vergangenen Samstag (15. Februar 2020) und könnte wegweisend für 140 weitere Klagen sein.
Pestizid Dicamba soll mehrere Ernten zerstört haben
Das Pestizid Dicamba ist umstritten, da Teile davon leicht auf benachbarte Felder wehen und dort nicht-resistenten Pflanzen schaden. Wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, war es das erste Urteil im Streit um das Unkrautvernichtungsmittel. Dicamba steht im Verdacht, die Ernten vieler Landwirte im Mittleren Westen der USA ruiniert zu haben. Wegen ihrer Ernteverluste reichten mehrere Betroffene Klage ein.
Dicamba ist seit Jahren auf dem Markt. Bayer hatte argumentiert, das Mittel sei sicher, solange es richtig angewendet werde. Berichten zufolge will Bayer Berufung einlegen. BASF war für einen Kommentar vorerst nicht zu erreichen.
Bayer auch wegen weiterer Mittel unter Druck
Bayer steht in den USA ohnehin unter Druck, da sein Tochterunternehmen Monsanto mit zahlreichen Klagen konfrontiert ist, in denen die Kläger glyphosathaltige Mittel für ihre Krebserkrankungen verantwortlich machen. Bayer legte gegen erste Gerichtsentscheidungen in diesen Fällen stets Berufung ein und sieht die Produkte bei korrekter Anwendung als nicht gesundheitsgefährdend an. Möglich ist, dass Bayer in den USA einen Vergleich mit den Klägern erzielt.
- Nachrichtenagentur AFP