Baufinanzierung Bausparen in Krisenzeiten der Renner
Früher als dröge Anlageform belächelt, in der Euro-Schuldenkrise aber der Renner: Bausparen ist derzeit angesagt wie lange nicht mehr. In den ersten neun Monaten 2011 wurden bei den Landesbausparkassen (LBS) 2,8 Prozent mehr Neuverträge geschlossen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres; bei den privaten Anbietern waren es sogar 3,8 Prozent mehr. Das bestätigten die LBS-Gruppe und der Verband der Privaten Bausparkassen auf Anfrage.
Volumen steigt noch deutlicher
Das Bausparvolumen stieg sogar noch deutlicher: bei den Landesbausparkassen um 5,2 Prozent auf 26,6 Milliarden Euro, bei der privaten Konkurrenz um 13,6 Prozent auf rund 48 Milliarden Euro. Es wurde also pro Neuvertrag durchschnittlich auch mehr Geld angelegt als im vergangenen Jahr.
Höheres Sicherheitsbedürfnis der Anleger
Beim Bausparkassen-Verband wird die höhere Nachfrage auf ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis der Anleger zurückgeführt. "Was früher mitunter als langweilig belächelt wurde, hat durch die Finanzkrise einen neuen Charme erhalten", sagte der Vorstandsvorsitzende Andreas Zehnder.
Jeder zweite befürchtet Kostenexplosion
Viele Bürger fürchten jedoch auch eine Kostenexplosion beim Wohnungsbau, wie eine Umfrage im Auftrag der Baufinanzierungsvermittlung Interhyp ergeben hat. Fast jeder zweite Befragte hat demnach Angst, der Eigenheimwunsch scheitere an der Finanzierung. Unkalkulierbare Zusatz- und Baunebenkosten bereiteten die größten Sorgen. Nach Einschätzung der Interhyp sind diese Befürchtungen meist unbegründet.
Im Verband der Privaten Bausparkassen sind 13 Unternehmen zusammengeschlossen, die LBS-Gruppe besteht aus zehn verschiedenen Landesbausparkassen.