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Kryptowährung: Bitcoin fällt unter das "Todeskreuz" – Druck aus China


Druck aus China
Bitcoin fällt unter das "Todeskreuz"

Von afp, neb

Aktualisiert am 21.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Auf der Kippe: Der Bitcoin-Kurs gerät nach seinem vergangenen Höhenrausch nun in eine ganz schöne Schieflage. Das hat viele Gründe.Vergrößern des Bildes
Auf der Kippe: Der Bitcoin-Kurs gerät nach seinem vergangenen Höhenrausch nun in eine ganz schöne Schieflage. Das hat viele Gründe. (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Die größte Kryptowährung Bitcoin befindet sich weiter im Fall: Nun könnte sich eine regelrechte Abwärtsspirale wie zuletzt 2020 entwickeln. Hintergrund ist unter anderem der große Druck aus China.

Die größte Kryptowährung Bitcoin kämpft mit einem anhaltenden Abwärtstrend. Nachdem es im April noch sein Allzeithoch mit über 65.000 Dollar erreicht hatte, fiel der Kurs am Montag sogar unter 33.000 US-Dollar für einen Bitcoin.

Auch andere Kryptowährungen gerieten am Montag deutlich in den roten Bereich. Auf der Börse Coinbase verlor Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, 8,4 Prozent an Wert, Bitcoin 7, 62 Prozent, Dogecoin 8,9 Prozent und Bitcoin Cash sogar 9,60 Prozent.

Damit ist der Bitcoin-Kurs unter das sogenannte "Todeskreuz" gefallen – zuletzt geschah das im März 2020. Hier fiel der Bitcoin von rund 9.000 Euro auf 4.300 Euro in der Corona-Krise ab.

Das bedeutet das "Todeskreuz"

Das "Todeskreuz" ist ein Fachwort aus der Chartanalyse (mehr dazu lesen Sie hier) und bedeutete, dass der Durchschnittskurs der vergangenen 50 Tage die 200-Tage-Linie unterschritten hat.

Dieser Punkt gilt meist als Startschuss für weitere Verkäufe und damit einer Abwärtsspirale. Für die negative Stimmung am Kryptomarkt gibt es mehrere Gründe.

China geht aggressiv gegen Kryptowährungen vor

So übt China aktuell erneut einen starken Druck auf Kryptowährungen wie Bitcoin aus. In der südwestlichen Provinz Sichuan ordneten die chinesischen Behörden bis Sonntag die Schließung von 26 sogenannter Kryptowährungs-Minen an.

Das geht aus den chinesischen sozialen Medien hervor. Zudem sagte ein ehemaliger Bitcoin-Schürfer der Nachrichtenagentur AFP: "Sie haben alles dichtgemacht."

Für das "Schürfen" vieler Digitalwährungen – vor allem für Bitcoin – werden zusammengeschaltete Rechnernetzwerke eingesetzt, die vor allem in China ansässig sind. In den vergangenen Monaten haben mehrere Provinzen die Schließung von solchen Serverfarmen angeordnet. Bürger sind aufgerufen, illegale "Minen" zu melden.

Banken und Alipay dürfen nicht mit Kryptowährungen arbeiten

China hatte bereits 2017 Zahlungen im Land mit digitalen Währungen für illegal erklärt und diesen Schritt mit Sorgen um das Finanzsystem und die soziale Stabilität begründet. Erst im Mai warnten chinesische Bankenverbände vor Spekulationen mit Kryptowährungen und schickten den Kurs des Bitcoin damit auf Talfahrt.

Nun verstärkte China seine Linie erneut: Banken und auch der große Zahlungsanbieter Alipay sollen sich nicht in Kryptogeschäften engagieren, heißt es. Der amerikanische Konkurrent des Anbieters Alipay ist Paypal – dieser bietet seinen Kunden seit Kurzem an, Kryptowährungen über den Zahlungsdienstleister zu kaufen und Produkte in diesen Währungen zu bezahlen.

Angst vor steigenden Zinsen belastet zusätzlich

Doch auch der Aufschwung nach der Corona-Krise und die Überlegungen der amerikanischen Notenbank Fed, die Zinsen wieder anzuheben, schüttelt den Kryptomarkt durch. Bitcoin, Ethereum und Co haben besonders in der Krise einen Aufschwung erlebt, weil viele Anleger ihr Geld vor der Inflation schützen wollten.

Da der Aktienmarkt in der Krise heiß lief, wandten sich auch viele neue Anleger dem Kryptomarkt zu. Unter ihnen waren auch viele institutionelle Anleger wie etwa Goldman Sachs (mehr dazu lesen Sie hier).

"Die an Fahrt aufnehmende Diskussion um eine mögliche Zinswende in den USA dürfte Anlegern nicht gerade gelegen kommen, zumal die Aussicht auf steigende Zinsen die heimische Währung, den US-Dollar, stärkt", sagt Kryptoexperte Timo Emden vom gleichnamigen Analystenhaus.

Europa will Kryptowährungen auch in die Mangel nehmen

Eine schnelle Entwarnung scheint für Krypto-Anleger daher nicht in Sicht. Auch die Europäische Zentralbank überlegt bereits, wann die Zinsen bei einer wirtschaftlichen Erholung womöglich wieder angezogen werden müsste.

Zudem will auch Europa die Kryptowährungen deutlich stärker regulieren – die Behörden begründen das als Schlag gegen die Kriminalität und Geldwäsche.

Sie befürchten, dass Kriminelle vermeintlich anonyme Währungen wie Bitcoin oder Ethereum nutzen könnten, um damit unbemerkt Gelder zu verschicken und zu empfangen. Inwiefern diese Sorgen berechtigt sind, ist unter Experten umstritten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen afp und dpa
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