Riskantes Investment Was Privatanleger über SPAC wissen müssen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Sie versprechen Anlegern oft hohe Renditen: sogenannte SPAC. Doch wer in solche Aktiengesellschaften investiert, muss erhebliche Risiken in Kauf nehmen, so lautet eine Einschätzung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Die Aktion "Finanzwissen für alle" der im BVI organisierten Fondsgesellschaften macht darauf aufmerksam.
Was steckt dahinter?
Die Abkürzung SPAC steht für Special Purpose Acquisition Companies - ins Deutsche übersetzt, geht es um Akquisitionszweckgesellschaften. Diese Mantelgesellschaften sind an den US-Börsen rege vertreten, aber es gibt sie zunehmend auch in Europa.
Zulassungsvoraussetzung an der deutschen Börse sind laut Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) lediglich, dass der Emissionserlös auf ein Treuhandkonto eingezahlt wird und der Verwendungszweck im Börsenprospekt detailliert erläutert wird.
SPAC haben selbst kein operatives Geschäft und sammeln im Rahmen eines Börsengangs Kapital ein. Damit übernehmen sie innerhalb einer festgelegten Zeit ein nicht börsennotiertes Unternehmen - und bringen es an die Börse. Gelingt dies nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes, muss die Mantelgesellschaft aufgelöst und das Geld an die Anleger zurückgezahlt werden.
Welche Risiken bestehen?
Durch den Abzug von Kosten erhalten Anleger oft nur einen Teil des investierten Kapitals zurück. Aus Sicht der BaFin geben Anleger den Gründern der Gesellschaft eine Art Blankoscheck. Sie können oft keine Unternehemshistorie, keine bestimmte Positionierung im Wettbewerb und keine Zukunftsstrategie vorweisen. Chancen und Verlustrisiko einer solchen Anlage seien oft nur schwer zu bewerten, so die Warnung.
Die Aktion "Finanzwissen für alle" rät daher: Kleinanleger sollten sich vor einem Erwerb mit dem Geschäftsmodell vertraut machen und prüfen, ob sie bereit sind, die mit der Investition in eine SPAC verbundenen Risiken zu tragen.