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Letzte Generation ist nur die halbe Wahrheit: Lust auf Börse


Meinung
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Lust der Jüngeren auf Börse
Die "Letzte Generation" ist nur die halbe Wahrheit

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 25.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Aktivisten der "letzten Generation" blockieren eine Straße in Berlin (Archivbild):Vergrößern des Bildes
Aktivisten der "Letzten Generation" blockieren eine Straße in Berlin (Archivbild): Bei vielen jungen Menschen sind Demos und Zukunftsangst nicht das vorherrschende Thema. (Quelle: "Letzte Generation")
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Medial beansprucht die sogenannte "Letzte Generation" häufig die Deutungshoheit über junge Menschen. Dabei gibt es auch eine andere Hälfte der Wahrheit.

Es ist kurios. Da verliert die Initiative den Volksentscheid "Berlin Klimaneutral 2030" krachend und dennoch behauptet man danach, weiterhin Rückhalt und Unterstützung in der breiten Bevölkerung zu haben. Dabei sind bei nur wenigen jungen Menschen Demonstrationen, Blockaden, Zukunftsangst und Klimapanik die vorherrschenden Themen.

Im Gegenteil finden sich wie schon in jeder Generation zuvor auch optimistische Stimmen. Und vor allem gibt es ausgesprochen viele Jüngere, die sich mit Finanzthemen wie Geldanlage und Zukunftsvorsorge beschäftigen.

Die andere Seite der Medaille

Bei der vergangenen Bundestagswahl gingen bei den Erstwählern in etwa so viele Stimmen an FDP wie an Grüne. Eine darüber hinaus kuriose Erfahrung ist, dass sich im privaten Bereich von Menschen, die sich mit Finanzen und Börse auskennen, oftmals Grünenwähler als durchaus aufgeschlossen für den Finanzmarkt geben. Klar, sie sind statistisch vermögend und dieses Vermögen will in Zeiten hoher Inflation clever angelegt sein.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

FDP-Anhänger stehen dem Thema Geldanlage ohnehin positiv gegenüber, doch das Interesse ist in der Breite vorhanden, was auch die Kontoeröffnungen während der Corona-Zeit unterstrichen. Wo aber bringt man sein Geld am besten unter und wer hat die interessantesten Angebote gerade für jüngere Anleger? Schauen wir uns mal mehrere Varianten an von klassischem Sparen mit Fonds und ETFs über aktives Handeln mit Aktien, Zertifikaten und Hebelpapieren bis professionellem Währungs- und Aktienhandel.

Endlich wieder nennenswerte Zinsangebote

Wer alles aus einer Hand haben möchte, hat in Deutschland viele Anbieter zur Auswahl. Sie unterscheiden sich jedoch merklich, wenn es um das Thema Gebühren und Zinsen geht. Mit der veränderten Zinspolitik der EZB finden sich seit dem ersten Quartal 2023 endlich wieder nennenswerte Zinsangebote. Mit bis zu drei Prozent liegen sie zwar noch immer weit unterhalb der Inflationsrate, doch sind Broker als Geldparkplatz besser als Sparkassen oder Volksbanken, wo das Null-Zins-Regiment weiter herrscht.

Bei der Consorsbank, Tochter der französischen Großbank BNP Paribas, erhalten Neukunden 2,3 Prozent Zinsen auf ihr eingezahltes Kapital. ETFs, Zertifikate oder Fonds lassen sich dort oftmals kostengünstig handeln, sodass junge Menschen bei einzelnen Transaktionen ab 1.000 Euro die Gebühren bei Hebelpapieren oder Zertifikaten sparen können. Consors tritt dabei wie ein Supermarkt auf, der Kunde findet von Basiswerten über Finanzprodukten bis zu Festgeld alles, was er heute braucht.

Kosten langfristig sehr entscheidend

Etwas anders, aber keinesfalls schlechter, ist der Ansatz beim Berliner Smartbroker. Man bietet Neukunden zwar keine Zinsen auf das gelagerte Geld an, beim Aktienkauf liegt man aber ebenso wie bei Transaktionen von ETFs, Zertifikaten oder Hebelpapieren im Kostenvergleich ganz vorne.

"Finanztest" hat die Kosten in Euro pro Jahr bei einem mittelgroßen Wertpapierdepot von 50.000 Euro mit 12 Orders verglichen. Damit hat das Magazin aufgezeigt, wie erheblich groß der Kostenvorteil gegenüber Commerzbank oder Postbank ausfällt, bei denen viele junge Menschen noch Konten haben, die irgendwann einmal für sie eröffnet wurden. Aus Bequemlichkeit die Bank nicht zu wechseln, kann auf lange Sicht ziemlich teuer sein, denn Aktien werfen im Schnitt rund sieben Prozent Rendite pro Jahr ab. Wer zwei oder drei Prozent mit Gebühren vernichtet, zahlt über die Jahre richtig drauf.

Professionell in jungen Jahren

Zu guter Letzt gibt es noch den Ansatz der großen Professionalität und des hohen Zeitaufwands beim Trading. Diese Angebote richten sich an aktive Anleger, die mehrmals täglich handeln und dies vorzugsweise mit hohem Hebel und hohen Risiken angehen. Beim Broker RoboMarkets, der wie so viele Konkurrenten im internationalen Sportsponsoring sehr aktiv ist, finden sich jene jungen Anleger gut zurecht, die viel Zeit für aktives Trading haben und gleichzeitig bei den Gebühren ganz genau hinsehen.

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Den DAX, der bei Brokern aus rechtlichen Gründen in der Regel DE40Cash oder Deutschland40 heißt, handeln Anleger dort zu einem minimalen sogenannten Spread, also der An- und Verkaufsgebühr. Dass man wirklich professionell agierende junge Menschen anspricht, zeigt sich darin, dass für das Konto ein Qualifikationstest erforderlich ist. Besser ist das, denn hohe Hebel beim Trading erfordern eine gute Ausbildung und breites Wissen.

Schaut man sich das Interesse bei Börsendiensten, auf Messen und bei Instagram an, so reflektiert dies, was sich am Wählerverhalten erahnen lässt: Die sogenannte "Letzte Generation" ist nur ein Teil der Wahrheit. Der andere Teil steht positiven Zukunftsperspektiven, Vermögensaufbau und Spaß auch an Geldanlage sehr offen gegenüber.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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