Silicon Valley Bank Dax bricht nach US-Banken-Pleite um drei Prozent ein
Schwarzer Montag an der Frankfurter Börse: Die Pleite mehrerer US-Regionalbanken reißt den Dax in die Tiefe.
Die Pleite der Silicon Valley Bank hat sich kräftig auf dem deutschen Aktienmarkt niedergeschlagen. Der Dax verlor am Montag 3,04 Prozent und schloss knapp unter der wichtigen Marke von 15.000 Punkten bei 14.959,47 Zählern. Auch für den MDax der mittelgroßen Titel ging es um 2,74 Prozent auf 27.232,34 Zähler bergab.
Europaweit sah es an den Aktienmärkten ebenfalls düster aus, während sich die US-Börsen stabilisierten. Nach Silvergate Capital waren die Silicon Valley Bank (SVB) und nun auch die Signature Bank kollabiert. Inzwischen steht mit der First Republic Bank offenbar ein weiteres US-Geldhaus vor großen Problemen.
"Es ist die Furcht vor einem 'Lehman 2.0' und den damit verbundenen Schockwellen für die Finanzmärkte, welche die Anleger verunsichert", schrieb der Marktexperte Timo Emden. Analyst Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG kommentierte die Entwicklungen so: "Charttechnisch befindet sich bei.14 800 Punkten ein sehr wichtiger Unterstützungsbereich, den es zu verteidigen gilt."
In den USA eröffneten die großen US-Indizes zwischen 0,3 und knapp ein Prozent schwächer, machten einen Teil der Verluste aber in den ersten Handelsminuten wieder wett. Unter Druck gerieten vor allem die US-Banken.
Lindner: Keine Gefahr für europäisches Finanzsystem
Die Kursverluste bewegten bei den Großbanken JPMorgan, Wells Fargo, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America sich zum Handelsstart zwischen 1,6 und 6,0 Prozent. Bei kleineren Banken waren die Anleger zum Teil noch nervöser. Die Aktien der US-Privatbank First Republic Bank brachen um rund zwei Drittel ein. Die Nachricht über eine neue Finanzierung konnte die Anleger nicht beruhigen.
Trotz der ordentlichen Kursverluste scheint sich in Europa derweil die Ansicht durchzusetzen, dass das Aus der US-Banken keiner größeren Spuren im Finanzsektor hinterlassen dürfte. Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht die Stabilität des europäischen Finanzsystems infolge der Schieflage nicht gefährdet.
"Wir sehen, dass die amerikanische Regierung und Finanzinstitutionen entschlossen gehandelt haben", sagte er in Brüssel vor einem Treffen mit den Finanzministern der Euro-Länder. Es gebe eigene Behörden in Europa, in Deutschland beispielsweise die Finanzaufsicht, die die Situation fortwährend beobachteten. "An der Stabilität haben diese Institutionen keinen Zweifel gelassen."
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters