Nach Bankkollaps Dax fällt unter 15.000 Punkte
Nach der Pleite der Silicon Valley Bank sind die Anleger offenbar verunsichert. Der deutsche Leitindex gab am Montagmorgen deutlich nach.
Der deutsche Leitindex Dax hat seine Verluste aus der vergangenen Woche ausgeweitet. Der Bankensektor bereitet den Anlegern nach wie vor Sorgen. Es würden derzeit die möglichen Folgewirkungen des Kollapses der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA abgewogen, erklärte ein Marktbeobachter. Der Dax fiel im Handelsverlauf zwischenzeitlich um mehr als drei Prozent unter die Marke von 15.000 Punkten.
Die US-Aufsichtsbehörden hatten zwar wegen Turbulenzen in Teilen des US-Bankensektors eingegriffen, doch die Unsicherheit bleibt. Die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB) war vor dem Wochenende nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden.
Bafin ordnet Moratorium an
Die Finanzaufsicht Bafin hatte zuvor die deutsche Zweigstelle der SVB geschlossen. Die Silicon Valley Bank Germany Branch mit Sitz in Frankfurt/Main sei mit sofortiger Wirkung für den Kundenverkehr zu schließen, verfügte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Montag. Wegen "der bestehenden Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Gläubigern" erließ die Bafin ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot gegenüber der Bank.
Die Insolvenz der SVB und die damit verbundene Notlage des deutschen Tochterinstituts sind nach Einschätzung der Finanzaufsicht allerdings keine Bedrohung für die deutsche Finanzstabilität. Die deutsche Zweigstelle der SVB habe "keine systemische Relevanz", teilte die Bafin am Montag zur Begründung mit.
Seit dem 30. Mai 2018 ist die Bank auch in Deutschland ansässig und betreibt hierzulande Kreditgeschäfte. Einlagen von Kunden sammelt die Bank in Deutschland nach Bafin-Angaben nicht ein, daher ergäben sich aus dem Moratorium "keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland". Die Bilanzsumme des in Frankfurt/Main ansässigen Instituts belief sich laut Bafin gemäß dem Jahresabschluss 2022 auf 789,2 Millionen Euro.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP