Wie Continental 'neue Kräfte freisetzen' will

25.04.2025, 16:25

HANNOVER (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Continental hat seine Aktionäre auf der Hauptversammlung auf einen neuen Kurs eingeschworen. "Heute wollen wir Continental verändern und neue Kräfte freisetzen", sagte Vorstandschef Nikolai Setzer in Hannover. "Es geht um die bisher tiefgreifendste Neuaufstellung in unserer Unternehmensgeschichte."

t-online aktuell 25.04.2025

Conti trennt sich von seiner schwächelnden Autozuliefersparte. Aumovio soll über einen sogenannten reinen Spin-Off an die Börse gebracht werden, wie auf der Hauptversammlung mehrheitlich entschieden wurde. Der Vorstand und der Aufsichtsrat hatten der Abspaltung bereits zugestimmt. Bis Oktober 2025 soll der Spin-Off abgeschlossen sein.

Bei einem reinen Spin-Off bekommen die Aktionäre neue Aktien des abzuspaltenden Teils einfach ins Depot gebucht und können dann entscheiden, ob sie dabeibleiben oder Anteile verkaufen. Geld fließt dem Dax-Konzern durch solch ein Verfahren nicht zu.

Contis Autozuliefergeschäft gilt seit Langem als Sorgenkind und schrieb in den vergangenen Jahren immer wieder rote Zahlen. In dem nach Umsatz größten Konzernteil wurde der Sparkurs zuletzt noch einmal verschärft. Mehr als 10.000 Stellen fallen weg, jeweils rund zur Hälfte in der Verwaltung und in Forschung und Entwicklung.

Reif(en) für den Wandel

Und auch von seiner Kunststofftechniksparte Contitech will sich der Konzern trennen. Vorbehaltlich notwendiger Beschlüsse könnte eine Verselbstständigung im Laufe des Jahres 2026 erfolgen. Bleiben soll nach einem Verkauf nur noch das angestammte Reifengeschäft.

Die drei Unternehmen - Aumovio, Contitech und das Reifengeschäft - seien starke Player in ihren Industrien und jetzt reif für ihre Unabhängigkeit, sagte Setzer. Angesichts rasant wachsender technologischer Anforderungen und steigendem Wettbewerbsdrucks sei die Abspaltung der richtige Schritt. Flexible und fokussierte Unternehmen nutzten Chancen besser als komplexe Organisationen, sagte der Conti-Chef.

Lob und Kritik der Anleger

Lob gab es von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK): Dem Vorstand sei anzurechnen, dass er sich nicht hinter Kameras verstecke, sondern sich der Diskussion stelle, sagte SdK-Sprecher Christian Retkowski.

Auch die Entscheidung, die Autozuliefersparte abzuspalten, sei richtig. Dies würde zwar nicht die "hausgemachten Probleme" des Konzerns lösen, kritisierte Retkowski. "Die Abspaltung aber kann und muss der erste Schritt sein, das verloren gegangene Vertrauen am Kapitalmarkt in den Continental-Konzern zurückzugewinnen." Genauso wichtig sei es, das Vertrauen der Belegschaft in die neue Strategie nicht zu verlieren.

Zustimmung für Contis Neuausrichtung kam auch vom Anlegerschutzverein DSW. Aus Sicht des Kapitalmarkts sei es erst einmal ein positives Signal, sagte DSW-Landesgeschäftsführerin Ina Jähne. In den vergangenen Jahren habe man unter der Schwäche der Autozuliefersparte gelitten.

Setzer verspricht Aktionären Besserung

Das vergangene Jahr sei trotz aller anhaltenden externen Unsicherheiten ein gutes Jahr für Continental gewesen, sagte Setzer. Der Konzernumsatz lag bei 39,7 Milliarden Euro - im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von rund vier Prozent. Das sei vor allem dem schwachen Marktumfeld, insbesondere in Europa, geschuldet gewesen, räumte Setzer ein.

Was man in Zukunft von Continental erwarten dürfe? "Mehr Wert", kündigte Setzer an. Für 2025 rechne man mit einem Umsatz von rund 38 bis 41 Milliarden Euro./kge/DP/zb

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