Teamviewer will mittelfristig zweistelliges Wachstum - Aktie im Plus

12.02.2025, 10:20

GÖPPINGEN (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Teamviewer fasst nach mageren Jahren wieder Zuversicht für schnelleres Wachstum. Unternehmenschef Oliver Steil setzt dabei auf den Trend zur IT-Automation und zur Digitalisierung in der Industrie. Der Anteil von Großkunden am Umsatz soll deutlich zulegen. In drei Jahren wollen die Göppinger dann beim Erlös die Milliardengrenze knacken, die Profitabilität soll sich mit den lukrativeren großen Verträgen etwas bessern. Die zuletzt gut gelaufene Aktie des MDax-Konzerns gewann am Mittwoch weiter.

t-online aktuell 12.02.2025

Sie stieg am Vormittag um sechs Prozent auf 12,54 Euro. Im Handel hieß es, Teamviewer habe sich optimistische Ziele für 2028 gesetzt. JPMorgan-Analyst Toby Ogg resümierte, das operative Ergebnis im Schlussquartal sei besser ausgefallen als gedacht.

Das Teamviewer-Papier hat in diesem Jahr bereits fast ein Drittel zugelegt. Allerdings war das Papier im Zuge der Ankündigung der 1E-Übernahme im Dezember auch kräftig abgerutscht. Ohnehin befindet sich der Kurs angesichts der Historie weiter auf niedrigem Niveau: Zu 26,25 Euro im Herbst 2019 an die Börse gegangen, markierte die Aktie dank der Sonderkonjunktur in der Corona-Pandemie ihr Rekordhoch Mitte 2020 bei fast 55 Euro. Dann flaute die Nachfrage nach den Aktien zusehends ab, ein kostspieliger Sponsorenvertrag ließ die Aktie schließlich im Herbst 2021 einbrechen.

Mittlerweile traut sich das Management aber wieder mehr zu. Ab dem Jahr 2027 will das Unternehmen jährlich wieder prozentual zweistellig beim Erlös zulegen, wie die Göppinger am Mittwoch mitteilten. Der Erlösanteil großer Firmenkunden im sogenannten Enterprise-Geschäft soll nach den Planungen von Vorstandschef Steil 2028 auf über 40 Prozent des Gesamtumsatzes anwachsen, 2024 lag er bei weniger als einem Viertel. Die höhere Profitabilität des Geschäfts soll die bereinigte operative Marge (bereinigtes Ebitda) im Konzern auf 44 bis 45 Prozent steigern.

Teamviewer hat bereits vor einiger Zeit das Geschäft mit den großen Kunden in der Industrie gestärkt und dort Potenzial gesehen. Im vierten Quartal war es dank einiger großer Vertragsabschlüsse besonders gut gelaufen. Aber auch über die vergangenen Quartale hinweg habe das Enterprise-Segment ein Wachstum von durchgängig an die 20 Prozent erzielt, sagte Steil im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Für das laufende Jahr hat sich der Spezialist für Fernwartungssoftware ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 5,1 bis 7,7 Prozent vorgenommen. Das entspräche einem pro-forma-Umsatz von 778 bis 797 Millionen Euro nach 740 Millionen im Vorjahr. Bei den pro-forma-Werten wird unterstellt, dass die Ende Januar 2025 abgeschlossene Übernahme des Zukaufs 1E bereits Anfang 2024 erfolgt wäre. Von Teamviewer in seiner bisherigen Form dürften 697 bis 712 Millionen Euro Umsatz kommen - Analysten gingen bisher im Schnitt von einem Wert am unteren Ende der Bandbreite aus.

Das Umfeld in Europa und insbesondere in Deutschland sei derzeit nach wie vor schwierig, sagte Steil. In den USA gebe es jedoch eine gewisse Aufbruchstimmung, auch durch die Übernahme von 1E. Die Firma bietet Software zur automatischen Erkennung und Behebung von IT-Problemen von Anwendern. Teamviewer hat sich den bisher größten Zukauf viel Geld kosten lassen, der Deal taxierte den Unternehmenswert von 1E inklusive Schulden auf 720 Millionen US-Dollar. Die USA sind der größte Markt für Teamviewer, mit der Übernahme vergrößerte sich das Gewicht nochmals.

Doch IE ist noch nicht so profitabel wie das angestammte Geschäft. Weil aber die Einsparungen aus dem reduzierten Sponsorenvertrag mit dem englischen Fußballclub Manchester United in diesem Jahr voll zum Tragen kommen und Teamviewer laut Steil auch sonst stark auf die Kosten achtet, dürfte die Profitabilität insgesamt nur wenig leiden. Die bereinigte operative Marge dürfte 2025 pro-forma bei rund 43 Prozent liegen.

Teamviewer hatte bereits Eckdaten zu 2024 vorgelegt. Der Umsatz stieg um 7 Prozent auf 671,4 Millionen Euro. Die bereinigte operative Marge lag bei 44 Prozent. Unter dem Strich erzielte Teamviewer einen Gewinn von 123,1 Millionen Euro nach 114 Millionen Euro ein Jahr zuvor./men/mne/tih

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