Siemens mit Gewinnsprung - Aktie setzt Rekordlauf fort

13.02.2025, 12:49

(neu: Aktienkurs, Analysten, Details aus der Telefonkonferenz, Hauptversammlung.)

t-online aktuell 13.02.2025

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Siemens hat zum Jahresauftakt deutlich mehr verdient. Dabei profitierten die Münchner vom Verkauf ihrer Tochter Innomotics. Operativ gingen die Ergebnisse jedoch wegen der anhaltenden Schwäche im Automatisierungsgeschäft zurück. Allerdings zeigten sich hier erste Lichtblicke. So schreitet der Lagerabbau im wichtigen chinesischen Markt voran, Siemens konnte im Quartal mehr Aufträge einwerben. Die Jahresprognose bestätigte das Management.

Insgesamt sprach Konzernchef Roland Busch in einer Telefonkonferenz von einem "starken Start" in das Geschäftsjahr. Die im Dax notierte Aktie setzte am Donnerstag ihren Höhenflug mit einem weiteren Rekordhoch fort und legte bis zum Mittag um fast sechs Prozent zu.

Jefferies-Experte Simon Toennessen sprach von einem Auftrags-Comeback im Bereich Automatisierung. Akash Gupta von JPMorgan wies darauf hin, dass die Book-to-bill-Ratio, also das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz, im Segment Digital Industries (DI) erstmals seit zwei Jahren wieder über 1 liege. Damit überstieg also das Volumen der Neuaufträge die verbuchten Erlöse. Der Technologiekonzern habe auf allen Ebenen die Markterwartungen solide übertroffen, lobte Daniela Costa von Goldman Sachs.

Nach Steuern stieg das Ergebnis in den drei Monaten per Ende Dezember auf 3,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen im Vorfeld der Hauptversammlung in München mitteilte. Durch den Innomotics-Verkauf flossen Siemens dabei insgesamt 3,1 Milliarden Euro zu. Im Vorjahr betrug der Gewinn noch fast 2,6 Milliarden Euro.

Das Ergebnis des industriellen Geschäfts sank hingegen im Jahresvergleich wegen niedrigerer DI-Beiträge um acht Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Die größten Ergebnisbeiträge leisteten dabei das Geschäft mit intelligenter Infrastruktur (SI) sowie die Medizintechniktochter Siemens Healthineers.

Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf knapp 18,4 Milliarden Euro. Herausgerechnet sind dabei Währungs- und Portfolioeffekte. Bei beiden Kennziffern schnitt Siemens besser ab als von Analysten erwartet.

Größte Wachstumstreiber waren SI sowie Healthineers. Die Sparte Digital Industries (DI), die neben der Automatisierung noch das Softwaregeschäft enthält, musste einen zweistelligen prozentualen Erlösrückgang hinnehmen. Siemens kämpft im Automatisierungsgeschäft weiter mit einer mauen Nachfrage sowie hohen Lagerbeständen in Europa und China. Hier gibt es jedoch Fortschritte: Konzernchef Busch geht davon aus, dass sich die Lagerbestände im chinesischen Markt bis Ende des zweiten Quartals normalisieren werden. Dagegen komme die Schlüsselregion Europa "nicht in Schwung. Insbesondere Deutschland sehen wir weiterhin im Krisenmodus", so der Manager.

Positiv überraschte der Auftragseingang des Konzerns. Zwar sank er um sieben Prozent auf 20,1 Milliarden Euro, lag aber über den Erwartungen des Marktes. Der Rückgang war der Zugsparte Mobility geschuldet, die im Vorjahreszeitraum noch von Großaufträgen profitiert hatte. Erholt zeigte sich dagegen Digital Industries, die Sparte verzeichnete nach den Rückgängen im Vorquartal ein wieder steigendes Neugeschäft in der Automatisierung. Die Erholung kam vor allem durch China, erläuterte Busch. Auch das Softwaregeschäft erreichte deutliche Zuwächse. Damit sitzt Siemens insgesamt auf einem Rekordauftragsbestand von 118 Milliarden Euro.

Auf der digital stattfindenden Hauptversammlung lobten Anleger die Entwicklung des Konzerns, monierten aber die Bewertungslücke zu Konkurrenten wie Schneider Electric oder ABB. Zudem forderten sie insbesondere mit Blick auf Siemens Healthineers sowie Siemens Energy eine weitere Entflechtung./nas/men/stk

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