Rheinmetall peilt im Rüstungsboom weiter kräftiges Wachstum an

12.03.2025, 09:25

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Angesichts europaweit steigender Verteidigungsbudgets erwartet Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall auch im laufenden Jahr glänzende Geschäfte. "Eine Epoche der Aufrüstung in Europa hat begonnen, die uns allen viel abverlangen wird", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger am Mittwoch laut Mitteilung in Düsseldorf. "Sie bringt uns bei Rheinmetall für die kommenden Jahre aber auch Wachstumsperspektiven, wie wir sie noch nie erlebt haben." Für 2025 stellt Papperger allerdings vorerst weniger starke Steigerungen in Aussicht als im Vorjahr. Die Zahlen von 2024 fielen gemischt aus. Die Rheinmetall-Aktie stieg im frühen Handel gut ein Prozent.

t-online aktuell 12.03.2025

Rheinmetalls Umsatz soll im laufenden Jahr um 25 bis 30 Prozent zulegen. Das entspricht einem Erlös von 12,2 bis 12,7 Milliarden Euro. Die Entwicklungen der vergangenen Wochen seien in dieser Prognose noch nicht enthalten, hieß es weiter. Das geplante milliardenschwere Finanzpaket von Union und SPD sowie die Aufrüstungspläne der Europäischen Union könnten Rheinmetalls Geschäft also zusätzlich antreiben. Der Konzern kündigte daher "im weiteren Jahresverlauf gegebenenfalls Prognoseanpassungen" an.

Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 36 Prozent auf 9,75 Milliarden Euro. Rheinmetall hatte rund 10 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Analysten hatten im Schnitt damit gerechnet, dass der Rüstungskonzern der Marke von 10 Milliarden Euro noch etwas näher kommt.

Das operative Ergebnis schnellte im Vergleich zu 2023 um 61 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro nach oben. Die operative Marge stieg von 12,8 auf 15,2 Prozent und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Für das laufende Jahr peilt der Vorstand hier eine weitere Steigerung auf rund 15,5 Prozent an. Unter dem Strich verdiente der im Dax notierte Konzern 717 Millionen Euro nach 535 Millionen Euro im Vorjahr.

Infolge des Rüstungsbooms ist die Nachfrage bei Rheinmetall weiterhin enorm. Die sogenannte Nomination legte im vergangenen Jahr von 19,9 Milliarden Euro auf 26,8 Milliarden Euro zu. Diese Kenngröße umfasst neben dem klassischen Auftragseingang unter anderem das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden. Der Backlog, der neben dem Auftragsbestand zum Beispiel auch die erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden beinhaltet, betrug Ende 2024 knapp 55 Milliarden Euro und war damit so groß wie nie zuvor.

Die Aktionäre sollen für 2024 eine Dividende von 8,10 Euro je Aktie erhalten, zuvor hatte Rheinmetall 5,70 Euro ausgezahlt. Die Ausschüttung fällt höher aus als von Analysten erwartet. Außerdem können sich die Anleger über eine beeindruckende Wertentwicklung freuen. Allein im laufenden Jahr hat die Rheinmetall-Aktie ihren Wert fast verdoppelt. Anfang März knackte sie erstmals die Marke von 1.200 Euro. Zu Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 hatte das Papier noch weniger als 100 Euro gekostet.

Bereits im vergangenen November hatte Rheinmetall seine mittelfristigen Ziele bekannt gegeben. Bis 2027 peilt der Rüstungskonzern rund 20 Milliarden Euro Umsatz an. Die operative Marge soll bis dahin auf rund 18 Prozent steigen./niw/stw/stk

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