Original-Research: MS Industrie AG (von GBC AG): Kaufen

11.06.2024, 11:01

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t-online aktuell 11.06.2024

Original-Research: MS Industrie AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu MS Industrie AG

Unternehmen: MS Industrie AG

ISIN: DE0005855183

Anlass der Studie: Researchstudie (Anno)

Empfehlung: Kaufen

Kursziel: 2,75 EUR

Kursziel auf Sicht von: 31.12.2024

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Cosmin Filker, Matthias Greiffenberger

- Ultraschall-Segment soll mehrheitlich veräußert werden

- Erhebliche Verbesserung des Net Debt erwartet

- Umsatz- und Ergebnisprognosen der MS XTEC an aktuelle Marktlage angepasst

Mit Ad-hoc-Mitteilung vom 31.05.2024 hat die MS Industrie AG bekannt

gegeben, dass sich die Schunk Sonosystems GmbH mit Sitz in Wettenberg mit

einer einfachen Mehrheit an der MS Ultraschall Technologie GmbH beteiligen

wird. Der Vollzug der Transaktion soll im Laufe des Monats Juli 2024

gemeldet werden. Über den Kaufpreis und die konkrete Beteiligungshöhe

wurden keine weiteren Angaben gemacht. Mit Vollzug der Transaktion würde

die MS Industrie AG den Geschäftsbereich Ultraschall nicht mehr voll

konsolidieren, sondern entsprechend der Beteiligungsquote als

at-equity-Vermögenswert bilanzieren.

Mit dieser Transaktion und dem damit zu erwartenden Wegfall des Segments

Ultraschall werden sich die Umsatz- und Ertragsstruktur sowie die

Bilanzrelationen des MS-Konzerns deutlich verändern. Der Wegfall des

Segments Ultraschall wird in erster Linie zu einem niedrigeren Umsatz- und

Ergebnisniveau führen. Dieser Effekt wird auf Ebene des

Vorsteuerergebnisses teilweise kompensiert, da die MS Industrie AG anteilig

at-equity-Ergebnisse ausweisen wird. Darüber hinaus wird auch der Wegfall

der Zinsaufwendungen im Segment Ultraschall (2023: 2,40 Mio. EUR) dem

negativen EBIT-Effekt entgegenwirken. Insgesamt wird die MS Industrie AG

eine verschlankte Bilanzstruktur aufweisen, die zudem von einer deutlichen

Verbesserung der Nettofinanzverschuldung geprägt sein wird. Neben der

Vereinnahmung des Kaufpreises wird der at equity-Ausweis der neuen

Minderheitsbeteiligung den Net Debt zusätzlich entlasten.

Da uns keine Angaben zum Kaufpreis vorliegen, verwenden wir hierfür einen

Marktmultiplikator (KPMG-Datenbank). Unter der Annahme, dass die

Schunk-Gruppe einen Anteil von 51 % erwirbt, unterstellen wir einen

Kaufpreis von ca. 32 Mio. EUR. Diesen berücksichtigen wir als

Liquiditätszufluss. Ein wesentlicher Teil davon dürfte zur Tilgung von

Bankverbindlichkeiten verwendet werden, was die Zinsbelastung in den

kommenden Geschäftsjahren reduzieren wird. Neben dem Kaufpreis wird sich

die Nettofinanzposition durch die at-equity-Aktivierung der 49 % an der

Ultraschall-Gruppe weiter verbessern. Auf Basis des bilanziellen

Eigenkapitals der Ultraschall-Tochter dürfte dies rund 16 Mio. EUR

(GBC-Schätzung) betragen, so dass sich der gesamte Transaktionseffekt auf

rund 48 Mio. EUR belaufen könnte.

Die MS Ultraschall Technologie GmbH würde nach unseren Annahmen im

laufenden Geschäftsjahr 2024 nur noch bis Ende Juli 2024 einbezogen. Danach

würde die Gesellschaft als Beteiligung "at equity" bilanziert, mit der

Folge, dass das Ergebnis nach Steuern anteilig im Finanzergebnis der MS

Industrie AG ausgewiesen wird. Zusätzlich dazu rechnen wir mit einer

nachfragebedingten rückläufigen Umsatzentwicklung im Segment MS XTEC und

prognostizieren für das laufende Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse in Höhe

von 182,17 Mio. EUR (VJ: 246,70 Mio. EUR). Ab dem kommenden Geschäftsjahr 2025

werden die Umsätze der MS Industrie nur noch das Segment MS XTEC enthalten.

Nach einem weiteren Umsatzrückgang auf 173,41 Mio. EUR (GJ 2025) sollte im

Geschäftsjahr 2026 ein Umsatzanstieg auf 185,75 Mio. EUR ausgewiesen werden.

Der erwartete Umsatzrückgang in 2025 resultiert aus dem erstmals

vollständigen Wegfall der Ultraschall-Umsätze.

Der Wegfall der Ultraschallumsätze wird sich unmittelbar auf die

Ertragslage der MS Industrie AG auswirken. Zunächst wird dies zu einem

Rückgang des EBITDA im Geschäftsjahr 2024 und im Geschäftsjahr 2025 führen.

Durch den Wegfall der Abschreibungen auf das Anlagevermögen der

Ultraschallgesellschaft wird das EBIT jedoch bereits ab dem kommenden

Geschäftsjahr 2025 wieder eine steigende Tendenz aufweisen, jedoch noch

unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2023 liegen. Auch das Finanzergebnis

wird durch die anstehende Transaktion wesentlich beeinflusst. Zum einen

durch den Wegfall der Finanzaufwendungen der Ultraschall-Tochter, zum

anderen gehen wir davon aus, dass wesentliche Teile des Kaufpreises zur

Tilgung von Darlehen verwendet werden. Darüber hinaus wird das anteilige

Nachsteuerergebnis des Ultraschallsegments zukünftig im Finanzergebnis

ausgewiesen. Demnach wird auch auf Ebene des Nachsteuerergebnisses bereits

im kommenden Geschäftsjahr 2025 eine deutliche Steigerung zu sehen sein.

Wir gehen sogar davon aus, dass dann der Wert des Geschäftsjahres 2023

bereits überschritten wird.

Den von uns angenommenen Transaktionseffekt in Höhe von 47,80 Mio. EUR haben

wir als Liquiditätszufluss berücksichtigt, der den Free Cashflow im

laufenden Geschäftsjahr deutlich erhöhen wird. Als neues Bewertungsergebnis

haben wir einen Wert je Aktie von 2,75 EUR (bisher: 3,40 EUR) ermittelt. Der

Kurszielrückgang ist im Wesentlichen auf die reduzierten Umsatz- und

Ergebnisprognosen für das Segment MS XTEC zurückzuführen. Wir vergeben

weiterhin das Rating KAUFEN.

Ohne die in der Bewertung berücksichtigte Transaktion hätten wir aufgrund

der im Vergleich zu unseren bisherigen Prognosen verschlechterten

kurzfristigen Aussichten für MS XTEC einen stärkeren Rückgang des Kursziels

(Bandbreite: 2,20 EUR - 2,40 EUR) ermittelt. Zudem hätte die hohe Zinsbelastung

einen Großteil des EBIT aufgezehrt, ein Effekt, der durch die Transaktion

deutlich geringer ausfallen sollte. Das von uns ermittelte Kursziel von

2,75 EUR deutet unter Einbezug des marktgerechten Verkaufspreises demnach

darauf hin, dass die anstehende Ultraschall-Teilveräußerung wertsteigernd

ist.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/30009.pdf

Kontakt für Rückfragen

GBC AG

Halderstrasse 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:

https://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung

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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 11.06.2024 (09:45 Uhr)

Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe: 11.06.2024 (11:00 Uhr)

-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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