BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der Leasingspezialist Grenke hat im ersten Quartal wegen der höheren Kosten für faule Kredite einen Gewinneinbruch erlitten. Unter dem Strich verdiente das SDax-Unternehmen 10,2 Millionen Euro und damit nur noch gut halb so viel wie ein Jahr zuvor, wie die Baden-Badener am Dienstag mitteilten. Die Aufwendungen für Schadenabwicklung und Risikovorsorge seien wie erwartet erhöht ausgefallen. Sie kletterten von 26,7 auf 47,6 Millionen Euro.
Nach wie vor gehe das Unternehmen weiter von einer erhöhten Belastung im ersten Halbjahr wegen vermehrter Firmenpleiten aus. Danach soll sich aufgrund einer guten Entwicklung im Neugeschäft die Lage bessern. Somit bleibt Unternehmenschef Sebastian Hirsch beim Jahresausblick. Die Grenke-Aktie lag gegen Mittag 0,4 Prozent im Minus.
Das operative Ergebnis vor Schadensabwicklung und Risikovorsorge stieg in den ersten drei Monaten um ein Fünftel auf 67 Millionen Euro. Im ersten Quartal zog das Neugeschäft im Leasing wie bereits bekannt um knapp elf Prozent auf fast 741 Millionen Euro an. Die Profitabilität der neuen Verträge stieg dabei. Die sogenannte Deckungsbeitragsmarge 2 kletterte um fast einen Prozentpunkt auf 17,6 Prozent.
Grenke hatte im März mit den Jahresergebnissen vor höheren Kosten für Firmenpleiten gewarnt und damit die Anleger schockiert. Bereits im Herbst hatte sich abgezeichnet, dass das schwache Wirtschaftsumfeld den Konzern teuer zu stehen kommt. Grund ist, dass derzeit viele kleine und mittelgroße Firmen Insolvenz anmelden. Grenke ist auf diese spezialisiert und bietet ihnen das Leasing für Geschäftsausstattung wie Computer, Drucker und Kommunikationsanlagen.
Der Grenke-Vorstand strebt 2025 ein Konzernergebnis zwischen 71 und 81 Millionen Euro an. Das Leasingneugeschäft soll 3,2 bis 3,4 Milliarden Euro erreichen./men/jha/
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