PARIS (dpa-AFX) - Dem Luxusgüterkonzern Kering macht die Krise bei seiner Kernmarke Gucci weiter schwer zu schaffen. Im ersten Quartal sackte der Konzernumsatz um 14 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro ab, wie die Franzosen am Mittwochabend nach Börsenschluss mitteilten. Bei Gucci führten die Schwierigkeiten in Asien und insbesondere in China sogar zu einem bereinigten Umsatzschwund von einem Viertel. Das war etwas schwächer als von Experten ohnehin befürchtet. Die Kering-Aktie fiel am Donnerstag deutlich.
In Paris sackte das Papier am Vormittag um 4,1 Prozent auf 167,74 Euro ab. In diesem Jahr beträgt das Kursminus damit schon fast 30 Prozent. Das Rekordhoch bei rund 800 Euro aus dem Sommer 2021 ist in noch weitere Ferne gerückt. Deutsche-Bank-Analyst Adam Cochrane wertete das erste Quartal als schwach und sah auch für das laufende Quartal keine große Besserung.
Bei Kering sei die Unsicherheit derzeit wegen Personalwechseln im kreativen Management so hoch, dass sie die Anleger in Wartestellung versetze, schrieb Cochrane. In den Regionen außerhalb Asiens sei die Entwicklung zum Vorquartal bei Kering schwächer ausgefallen als bei den Rivalen. Neben Cochrane zeigten sich auch andere Fachleute wenig angetan von den Quartalsresultaten: Wie die Deutsche Bank kappten auch die Experten von Morgan Stanley, Bryan Garnier, UBS, JPMorgan, Jefferies und Goldman Sachs ihre Kursziele für die Aktie.
Mitte März hatte die Marke Gucci den zuvor abgesetzten Kreativdirektor Sabato De Sarno durch den Balenciaga-Mann Demna Gvasalia ersetzt. Balenciaga gehört ebenfalls zu Kering. Viele Anleger hatten sich aber wohl einen externen und bekannteren Kopf an der Spitze der Luxusmarke gewünscht, die Aktie rutschte mit der Bekanntgabe rasant ab./men/he/tav/jha/
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