JENA (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Jenoptik rechnet nicht mehr mit dem Erreichen seiner Ziele für 2025. Ein Umsatz von 1,2 Milliarden Euro und eine operative Marge (Ebitda-Marge) von 21 bis 22 Prozent würden wohl erst ein Jahr später erreicht werden, teilte das Unternehmen am Dienstagabend überraschend in Jena mit. Jenoptik begründete dies mit einer erwarteten Verzögerung beim Aufschwung in der Halbleiterausrüstungsindustrie. Die Aktie gab im frühen Mittwochhandel um rund 0,5 Prozent nach.
Die Ziele für 2024 bestätigte der Konzern hingegen wegen des weiterhin guten Auftragsbestands. So soll der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zu den knapp 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2023 zulegen. Die operative Marge dürfte bei 19,5 bis 20,0 Prozent liegen, nach 19,7 Prozent im Vorjahr. Der Auftragswert wird den Angaben zufolge voraussichtlich leicht unter dem 2023 erreichten Wert liegen. Die Zahlen für das dritte Quartal will Jenoptik am 12. November vorlegen.
Zuletzt lief es für das Unternehmen besser. Der Umsatz war in den drei Monaten bis Ende Juni im Jahresvergleich um fünf Prozent auf knapp 285 Millionen Euro geklettert. Dabei profitierten die Thüringer vor allem von besseren Geschäften mit der Halbleiterindustrie, aber es lief auch mit den nichtphotonischen Portfoliounternehmen besser. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 3,5 Prozent auf 56,9 Millionen Euro.
Das aus dem Carl-Zeiss-Konzern hervorgegangene Unternehmen treibt seinen Umbau zur Photonik seit einigen Jahren voran. Der Konzern fokussiert sich auf bestimmte Wachstumsmärkte, zu denen er Halbleiter und Elektronik sowie Medizintechnik, Biowissenschaften und Smart Mobility zählt.
Jenoptik hatte sich 2022 von seiner Militärtechniksparte Vincorion getrennt. Sie ging an die Private-Equity-Gesellschaft Star Capital. Im Gegenzug stärkte sich die Gruppe durch mehrere Übernahmen: Hinzu kam unter anderem Trioptics, ein Anbieter optischer Messsysteme. Der Bau einer neuen Fabrik für Halbleiterausrüstung in Dresden soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden - der Umzug dorthin wirkt sich im laufenden Jahr nach Konzernangaben leicht belastend auf die Ergebnismarge (Ebitda) aus.
Auf der Verkaufsliste steht noch der Automatisierungsspezialist Prodomax. Jenoptik will ihn abstoßen. Die Beteiligung wird im Segment der nichtphotonischen Portfoliounternehmen geführt, zu denen auch Hommel-Etamic gehört, ein Anbieter von Industriemesstechnik. Diese Tochter soll mittlerweile Teil der Gruppe bleiben. Zuvor hatte Jenoptik sich auch hier die Optionen offen gehalten, dass die Weiterentwicklung von Hommel-Etamic außerhalb des Konzerns erfolgen könnte./mne/he/tav/zb
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