Hellofresh will von 2027 an profitabel wachsen

20.03.2025, 13:18

BERLIN (dpa-AFX) - Der Kochboxen-Versender Hellofresh will in den kommenden Jahren seine Kosten drastisch senken und den rückläufigen Umsatz stabilisieren. Ab 2026 sollen jährlich insgesamt 300 Millionen Euro eingespart werden, ein Großteil davon werde bereits im laufenden Jahr realisiert, gab der MDax-Konzern am Donnerstag bei einer Investorenveranstaltung in Berlin bekannt. "Bis 2026 werden wir uns darauf konzentrieren, unsere Margen zu verbessern, um spätestens ab 2027 wieder profitables Wachstum zeigen zu können", sagte Konzernchef Dominik Richter im Gespräch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Hellofresh-Aktie notierte gegen Mittag 3,5 Prozent im Minus.

t-online aktuell 20.03.2025

100 Millionen Euro sollen dann bei Personalkosten jährlich eingespart werden: Stellen könnten etwa in Produktionsfabriken, durch die Zusammenlegung von Teams und in der obersten Führungsebene unter dem Vorstand wegfallen, sagte Richter: "Wir sind in einer Phase, in der wir die Organisation in vielen Bereichen deutlich umbauen." Vor allem in den Werken in den USA könnte so auf die trägere Nachfrage reagiert werden.

Auch die Herstellungskosten sollen sinken: Auf dem Plan steht bis 2026 eine Reduktion um ein Zehntel bei Kochboxen, bei Fertiggerichten (Ready To Eat, RTE) sogar um ein Fünftel. Dabei will Richter auf Automatisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz setzen. Eine konkrete Zahl, wie viele Vollzeitstellen wegfallen sollen, oder in welchem Ressort, nannte er nicht.

Zugleich will der Vorstand auch die Kapazität der mit Abstand größten Produktkategorie Kochboxen bis zum vierten Quartal 2026 im Vergleich zu zwei Jahren davor um ein Viertel verringern. Hellofresh kämpft seit einer Weile mit einer Nachfrageflaute - vor allem in Nordamerika waren die Kochboxen zuletzt weniger gefragt.

Vergangene Woche hatte Richter in der Folge vor einem Umsatzrückgang im laufenden Jahr gewarnt - der Gewinn im Tagesgeschäft soll dagegen zumindest wieder das Niveau von vor zwei Jahren erreichen. Analysten zeigten sich mit Blick auf den Ausblick skeptisch - und auch die 2024er-Resultate konnten nicht überzeugen. Branchenkenner Clement Genelot vom Investmenthaus Bryan Garnier monierte, dass die Frage immer noch ungeklärt sei: Wird das mit Abstand wichtigste Segment rund um Kochboxen kleiner, weil Hellofresh weniger Geld in Marketing investiert, oder reagiert das Unternehmen damit auf die branchenweite Unlust an dem Produkt?

Auf dem Weg zur Stabilisierung des rückläufigen Umsatzes und einer Lösung für die Nachfrageflaute nach Kochboxen setzt Richter auf mehrere Bausteine: "In den kommenden zwölf Monaten werden wir stark in Produktverbesserungen investieren und damit die Nachfrage nach Kochboxen und Fertiggerichten ankurbeln." Ferner sollen Zusatzprodukte wie Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel oder Tiernahrung helfen - beide Kategorien sind verglichen mit verzehrfertigen Mahlzeiten und dem Sorgenkind Kochboxen aber noch bedeutsam kleiner. Künftig sollen auch explizit Nutzer von appetithemmenden GLP-1-Medikamenten angesprochen werden.

Für das laufende Jahr soll der freie Finanzmittelzufluss (Free Cashflow) je Aktie bedeutsam größer ausfallen als noch 2024. In der Vergangenheit hatte Hellofresh das Geld vor allem genutzt, um ins eigene Geschäft zu investieren - mit Blick auf künftige Verwendungszwecke liebäugelt Richter mit anderen Optionen: "Es gibt jetzt mehr Möglichkeiten, den Cashflow an unsere Aktionäre zurückzuführen, oder mehr Akquisitionen zu verfolgen."

Unterdessen zeigte sich Richter zuversichtlich, auch künftig Hellofresh zu leiten. Er wolle noch lange genauso vertrauensvoll mit seinen Vorstandskollegen zusammenarbeiten wie bislang./ngu/mis/men

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