PARIS (dpa-AFX) - Die französische Justiz nimmt die Mineralwasserhersteller Nestlé und Sources Alma nach Vorwürfen der Verbrauchertäuschung und möglicherweise unzulässigen Behandlung von Wasser ins Visier. Wie die Pariser Staatsanwaltschaft am Abend mitteilte, gehe es um zwei Klagen der Organisation Foodwatch, die sich auf die Verfahren zur Aufbereitung von Mineralwasser durch die beiden Unternehmen sowie den Vorwurf der Täuschung und irreführender Geschäftspraktiken beziehen.
Um Mineralwasser von Nestlé (Perrier, Hépar, Contrex, Vittel) gibt es in Frankreich schon seit einer Weile Wirbel. Der Vorwurf lautet, dass Quellwasser, was zeitweise nicht den Anforderungen entsprach, auf eine für Mineralwasser unzulässige Weise gefiltert und dann dennoch als natürliches Mineralwasser vertrieben worden sein soll.
Nestlé traf gerichtliches Übereinkommen
Wegen Praktiken vergangener Jahre bei Mineralwasserquellen in den Vogesen schloss Nestlé Waters im September 2024 ein gerichtliches Übereinkommen, das die Zahlung einer Buße von zwei Millionen Euro beinhaltete. In dem Übereinkommen wurde festgehalten, dass es zu keinem Schaden für die öffentliche Gesundheit gekommen sei und seit 2023 der geltende Rechtsrahmen und die erteilten Richtlinien eingehalten werden.
Anfang Februar berichteten Radio France und die Zeitung "Le Monde" gestützt auf interne Dokumente, dass die französische Regierung auf Druck von Nestlé den von Gesundheitsbehörden angestrebten Betriebsstopp für die Quellen in den Vogesen verhindert hätten. Präsident Emmanuel Macron reagierte laut Medienberichten auf den Vorwurf mit dem Hinweis, es habe keine Absprachen mit Nestlé gegeben./evs/DP/he
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