SAN DONATO MILANESE (dpa-AFX) - Der jüngste Ölpreisrutsch stimmt den Energiekonzern Eni vorsichtiger beim Blick auf den freien Finanzmittelzufluss im laufenden Jahr. An ihren Ausschüttungsplänen halten die Italiener aber fest. Dabei sollen Sparmaßnahmen helfen. Zudem lief es im ersten Quartal beim Gewinn besser als von Analysten erwartet. An der Börse kam das gut an.
Der Rivale von Shell, BP und Totalenergies rechnet laut einer Mitteilung vom Donnerstag für 2025 nun noch mit einem operativen Free Cashflow von 11 Milliarden Euro. Auf einem Kapitalmarkttag im Februar war noch von 13 Milliarden die Rede gewesen. Dem neuen Ziel liegt ein Ölpreis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent von 65 US-Dollar zu Grunde, nachdem zuvor von 75 Dollar ausgegangen worden war.
Die Unternehmensführung betonte aber im gleichen Zuge, Sparpotenzial von 2 Milliarden Euro identifiziert zu haben - unter anderem durch niedrigere Investitionen. Die Dividende soll weiterhin um 5 Prozent auf 1,05 Euro je Aktie steigen. Zudem bleibt es beim geplanten Aktienrückkaufprogramm von 1,5 Milliarden Euro.
Im abgelaufenen ersten Quartal fiel der Überschuss von Eni im Jahresvergleich um 3 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro. Laut Analyst Biraj Borkhataria von der kanadischen Bank RBC liegt der Gewinn jedoch über der Markterwartung.
Die Ölpreise waren insbesondere gegen Ende des Quartals und dann Anfang April unter Druck geraten im Zuge der Sorge vor einem weltweiten Konjunkturknick durch den US-Zollkrieg gegen viele andere Staaten. Zuletzt hatten sich die Preise zwar etwas erholt, doch bleibt die Lage angespannt, auch da es vor allem im Handelsstreit zwischen den USA und China erst einmal nur wenig Bewegung gibt.
Zudem wachsen die Spannungen im Ölverbund Opec. So will Kasachstan bei der Ölförderung nationale Interessen über die der Opec stellen. Das belastete die Ölpreise am Donnerstag.
Die Eni-Aktien setzten ihre jüngste Erholung am Donnerstag dennoch fort. Sie gewannen gut zwei Prozent auf 12,70 Euro. Damit haben sie nun rund die Hälfte ihres Kurseinbruchs von Anfang April um fast ein Viertel auf 11 Euro wettgemacht./mis/nas/stk
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