Devisen: Euro steigt über 1,09 US-Dollar

17.03.2025, 17:10

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag über 1,09 US-Dollar gestiegen. Am Montagnachmittag stieg die Gemeinschaftswährung bis auf 1,0930 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch rund einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0903 (Freitag: 1,0889) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9171 (0,9183) Euro.

t-online aktuell 17.03.2025

Nach schwächer als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätzen weitete der US-Dollar vorherige Verluste wieder aus. Die Einzelhandelsumsätze hatten sich im Februar weniger als erwartet von ihren Verlusten im Januar erholt. Der private Konsum ist wichtig für die Wirtschaftsentwicklung insgesamt.

"Nach dem unerwartet schwachen Januarergebnis haben die Einzelhandelsumsätze erneut enttäuscht, auch wenn es zu einem kleinen Plus gekommen ist", kommentierte Volkswirt Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. "Zwar ist in dieser Woche nicht mit einer Zinssenkung der Fed zu rechnen, die Erwartungen einer zukünftigen Lockerung dürften aber tendenziell untermauert werden, zumal auch das zeitgleich veröffentlichte Industriebarometer der Fed von New York (Empire-State-Index) deutlich auf der Unterseite überraschte."

Am Wochenende hatte sich EZB-Vizepräsident Luis de Guindos zuversichtlich zu den Inflationsaussichten geäußert und bekräftigt, dass sich verstärkte Handelsspannungen "viel stärker auf das Wachstum als auf die Inflation auswirken würden". Zu den Prognosen der EZB für einen konsumgetriebenen Aufschwung merkte er an, dass das "mangelnde Verbrauchervertrauen wegen der Unsicherheit der Weltwirtschaft unterstützende Faktoren wie höhere Reallöhne und lockere Finanzierungsbedingungen wettmacht".

Die Fed wird am Mittwoch über ihre Zinspolitik entscheiden. Nach wie vor bereite die Preisentwicklung der US-Notenbank Sorgen, schrieb Volkswirt Felix Schmidt von der Berenberg Bank. Die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Komponenten Energie und Lebensmittel bewege sich seit einem Dreivierteljahr mehr oder weniger seitwärts. Dies allein wäre schon Grund genug für die Fed, das Leitzinsband bei 4,25 bis 4,50 Prozent zu belassen und nicht weiter abzusenken.

Hinzu kommt Schmidt zufolge, dass die weitere Konjunktur- und Inflationsentwicklung schwer vorherzusagen sei, da sie stark von den Entscheidungen im Weißen Haus abhänge. Welche Zölle längerfristig bestehen bleiben, sei ebenso unklar wie die Frage, ob, wann und in welchem Umfang es zu Steuersenkungen komme.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84026 (0,84183) britische Pfund, 162,26 (161,88) japanische Yen und 0,9616 (0,9641) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.997 Dollar. Das waren etwa 13 Dollar mehr als am Freitag./jsl/mis

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