FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag mit leichten Gewinnen in den Handel gestartet, nachdem er am Mittwochabend infolge der Zollkapriolen von US-Präsident Donald Trump deutlich nachgegeben hatte. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete im frühen Handel 1,0980 US-Dollar und damit wieder etwas mehr als am Vorabend.
Am Mittwochnachmittag war der Eurokurs bis auf fast 1,11 Dollar gestiegen, bevor die neueste Volte von Trump in seiner chaotischen Zollpolitik für Verluste sorgte. Trump hatte am Mittwochabend im Handelskonflikt zurückgerudert und die erst am Morgen in Kraft getretenen Zölle für 90 Tage ausgesetzt.
Während dieses Zeitraums soll ein gesenkter Zollsatz von 10 Prozent gelten. Für China gilt das jedoch explizit nicht: Für chinesische Einfuhren hob Trump den Zollsatz vielmehr noch mal an - auf insgesamt 125 Prozent.
Trotz der leichten Verluste seit der angekündigten Pause für einen Großteil der US-Zölle kann sich der Euro nach Einschätzung der Landesbank Helaba weiter gut behaupten - und das, obwohl eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche wahrscheinlicher wird. So ist wohl ein Ziel der Zoll- und Handelspolitik des US-Präsidenten und seiner Berater, den US-Dollar zu schwächen, ohne seine Rolle als Weltreservewährung aufs Spiel zu setzen.
Aus charttechnischer Sicht seien weitere Kursgewinne nicht ausgeschlossen. "Hürden sind bei 1,1144 und um 1,12 Dollar auszumachen, bevor die Marke bei 1,1245 Dollar ins Visier der Akteure gerät. Unterstützungen sehen wir bei 1,0877 Dollar und bei 1,0736 Dollar an der 21- bzw. der 200-Tagelinie", hieß es in einer Studie der Helaba.
Nachrichtlich dürfte die Zollpolitik weiter im Fokus stehen. Impulse von Konjunkturdaten sind erst am Nachmittag zu erwarten, wenn um 14.30 Uhr in den Vereinigten Staaten die Entwicklung der Verbraucherpreise veröffentlicht wird./zb/mis
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