FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag nachgegeben. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0362 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0360 (Mittwoch: 1,0422) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9652 (0,9595) Euro.
Händler sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem sich der Euro an den vergangenen Tagen von seinem Kurseinbruch zu Beginn der Woche erholt hatte. Zur Wochenmitte war die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 1,0442 Dollar gestiegen, was in etwa dem Niveau entspricht, das der Euro vor den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump hatte. Die in den Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche überraschend deutlich gestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe belasteten den Dollar nicht. Die Anleger warten auf den am Freitag anstehenden monatlichen US-Arbeitsmarktbericht.
Besser als erwartet ausgefallene Industriedaten aus Deutschland bewegten kaum. Die Aufträge für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland legten im Dezember stärker zu als erwartet. Ökonomen sehen jedoch noch keine Trendwende für die Industrie. "Der wirkliche Test für die deutsche Industrie kommt jetzt mit dem Beginn des erwarteten Handelskonflikts mit den USA", kommentierte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. "Wir bleiben daher weiter auf der Seite der Konjunkturskeptiker."
Das britische Pfund geriet unter Druck. Die Bank of England hat ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 Prozent gesenkt. Dabei hatten sich zwei der neun Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss sogar für eine noch deutlichere Verringerung um 0,50 Prozentpunkte ausgesprochen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83688 (0,83085) britische Pfund, 157,95 (159,25) japanische Yen und 0,9385 (0,9395) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.847 Dollar. Das waren etwa 20 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he
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