Devisen: Euro gibt zum US-Dollar erneut nach

20.03.2025, 17:11

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag erneut nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung notierte am Nachmittag zu 1,0847 US-Dollar. Am Morgen hatte ein Euro noch über 1,09 Dollar gekostet. Zwischenzeitlich war der Eurokurs auf den tiefsten Stand seit knapp einer Woche abgesackt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0833 (Mittwoch: 1,0897) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9231 (0,9177) Euro.

t-online aktuell 20.03.2025

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte am Donnerstag keine klaren Signale für das weitere Vorgehen der Notenbank gegeben. Es sei angesichts der erhöhten Unvorhersehbarkeit mit Blick auf die Zollpolitik nicht möglich, feste Verpflichtungen bei den Zinsen einzugehen. Die Unsicherheit um den Handelsstreit zwischen der EU und den USA und die Konjunkturdaten dürften laut Jordan Rochester den Euro kurzzeitig belasten. Die gelte trotz des in Deutschland im Bundestag beschlossenen Finanzpakets, das zuletzt den Euro gestützt hatte.

Der Euro war bereits am Mittwoch kurz vor der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed etwas unter Druck geraten. Die geldpolitischen Entscheidungen der Fed selber sorgten dann kaum für Bewegung. Die Notenbank hat ihre Zinsen erwartungsgemäß erneut nicht verändert.

Die Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch, die Zinsen nicht anzutasten, hatte den Euro zunächst nicht bewegt. Die neue Prognose der US-Notenbank deutet zwar weiterhin auf zwei kleine Zinssenkungen in diesem Jahr hin. Vorerst aber werde die Fed in Anbetracht der von den US-Importzöllen ausgehenden Inflationsraten wohl bei ihrer abwartenden Haltung bleiben, schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Insofern legte der US-Dollar zu fast allen anderen wichtigen Währungen zu.

Auch der Schweizer Franken geriet zum US-Dollar unter Druck. Die Notenbank hatte zwar wie erwartet den nächsten Zinsschritt nach unten gemacht und den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte auf jetzt 0,25 Prozent gesenkt. Allerdings betonte die Schweizerische Nationalbank die erhöhten Abwärtsrisiken für die Teuerung. Beobachtern zufolge deutet dies auf eine eventuelle weitere Lockerung der Geldpolitik hin, was den Franken entsprechend schwächte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83690 (0,84078) britische Pfund, 160,85 (163,27) japanische Yen und 0,9564 (0,9583) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.039 Dollar. Das waren etwa acht Dollar weniger als am Vortag./jsl/mis

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