Deutz erwartet 2025 Erholung - Aktie sackt nach jüngster Rally ab

20.03.2025, 12:08

KÖLN (dpa-AFX) - Der Motorenhersteller Deutz hat 2024 einen Geschäftseinbruch erlitten. Wegen einer rückläufigen Nachfrage gingen Absatz, Umsatz und Gewinn deutlich zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in Köln mitteilte. Für 2025 rechnet Vorstandschef Sebastian Schulte zwar mit einer spürbaren Erholung. Wie sich die erwarteten höheren Zölle der USA auswirken, wagt er aber noch nicht zu beziffern. An der Börse nahmen Anleger Kursgewinne mit.

t-online aktuell 20.03.2025

Kurzzeitig legte die Deutz-Aktie zwar noch etwas zu, doch dann drehte ihr Kurs tief ins Minus. Zuletzt sank der Kurs um rund 14 Prozent und fiel unter die Marke von sechs Euro. Damit war er zweitschwächster Titel im Nebenwerte-Index SDax hinter SGL Carbon. Allerdings hatte das Papier in den vergangenen Monaten und Tagen kräftig zugelegt und wird nun immer noch rund 45 Prozent höher gehandelt als zum Jahreswechsel.

Der Motorenhersteller habe im vierten Quartal besser abgeschnitten als am Markt erwartet, schrieb Analyst Stefan Augustin vom Analysehaus Warburg Research. Die Ziele für das laufende Jahr lägen im Rahmen der Erwartungen und ließen etwas Raum nach oben.

Deutz-Chef Schulte sah in den Geschäftszahlen Licht und Schatten: "Das wirtschaftliche Umfeld hat uns im zurückliegenden Geschäftsjahr viel abverlangt", sagte er laut Mitteilung. Dies zeige der Blick in praktisch alle Absatzmärkte. Die gute Nachricht sei hingegen, "dass wir selbst in diesen angespannten Zeiten Geld verdienen".

Im vergangenen Jahr setzte Deutz im fortgeführten Geschäft rund 142.900 Motoren ab und damit fast ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz des Gesamtkonzerns sank auch wegen der Trennung von der Torqeedo-Gruppe um 13,5 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (Ebit) brach um 36 Prozent auf knapp 77 Millionen Euro ein. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp 52 Millionen Euro, ein Rückgang um rund 37 Prozent. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 17 Cent je Aktie erhalten.

Für 2025 peilt Schulte einen Umsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro an. Davon sollen 5 bis 6 Prozent als bereinigter operativer Gewinn übrig bleiben, nachdem die Marge 2024 auf 4,2 Prozent gesunken war. Die Prognose berücksichtige aber noch nicht die Folgen der angekündigten Anhebung der Zölle durch die USA, stellte der Konzern klar.

Im vergangenen Jahr hatte Deutz mit der Umsetzung eines Sparprogramms begonnen, dem bis zu 300 Stellen zum Opfer fallen sollen. Bis Ende 2026 sollen die jährlichen Betriebskosten dadurch um 50 Millionen Euro sinken. Im vergangenen Jahr habe der Konzern bereits kurzfristig 15 Millionen eingespart.

Bis zum Jahr 2030 will Schulte den Umsatz auf rund 4 Milliarden Euro in etwa verdoppeln. Dazu soll sich der Hersteller stärker als Lösungsanbieter entlang seiner bekannten Wertschöpfungsketten aufstellen und sein Geschäft mit Verbrennungsmotoren und den Service weiter ausbauen. Zudem ist Deutz in die dezentrale Energieversorgung eingestiegen./stw/nas/jha/

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