(Neu: Mehrjahreshoch)
BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal einmal mehr vor allem vom starken Geschäft in den Vereinigten Staaten profitiert. Umsatz und Gewinn legten von Juli bis Ende September im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Die Zuwächse lagen im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen von Experten. Zudem wurde die Prognose für das operative Ergebnis erwartungsgemäß leicht erhöht. Der Kurs der T-Aktie stieg am Mittag auf den höchsten Stand seit 2001.
Der Umsatz zog um etwas mehr als drei Prozent auf 28,5 Milliarden Euro an, wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) stieg um knapp sechs Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente die Deutsche Telekom rund drei Milliarden Euro - ein Plus von 54 Prozent.
Beim operativen Gewinn rechnet der Konzern im laufenden Jahr jetzt mit einem Anstieg von etwas mehr als sechs Prozent auf rund 43 Milliarden Euro - damit liegt die neue Prognose circa 100 Millionen Euro über dem alten Ziel. Das Ziel für den Zahlungsmittelzufluss (Free Cashflow) wurde wie das für den Gewinn je Aktie bestätigt.
An der Börse kamen die Zahlen und die leicht erhöhte Prognose des Dax-Schwergewichts hervorragend an. Die Aktie, die in den vergangenen Monaten bereits stark gestiegen war, stieg am Mittag fast vier Prozent auf 28,87 Euro - den höchsten Stand seit 2001.
Die Telekom-Aktie gehört vor allem dank der Erfolge der Tochter T-Mobile US seit einiger Zeit zu den gefragtesten Titeln. Seit dem Tief im Corona-Crash von etwas mehr als zehn Euro ging es um knapp 180 Prozent nach oben. Nur wenige deutsche Standardaktien konnten mehr zulegen. Der Börsenwert liegt bei rund 144 Milliarden Euro. Dieser wird maßgeblich von T-Mobile US bestimmt.
Der Kurs des US-Unternehmens eilt von Rekord zu Rekord. T-Mobile US ist knapp 280 Milliarden Dollar oder umgerechnet etwas mehr als 265 Milliarden Euro wert. Die Deutsche Telekom hält etwas mehr als die Hälfte der Anteile - das Paket kommt damit auf einen Wert von rund 135 Milliarden Euro.
T-Mobile US konnte im dritten Quartal - wie bereits bekannt - kräftig zulegen. So erhöhte sich der Service-Umsatz um rund fünf Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn kletterte um knapp acht Prozent auf acht Milliarden Dollar. Die Sparte dominiert damit auch das Geschäft des gesamten Unternehmens. Konzernweit legte der Service-Umsatz um vier Prozent auf etwas mehr als 24 Milliarden Euro zu.
Hierzulande zog der Umsatz um 2,5 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro an. Das operative Ergebnis ging um 3,5 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro nach oben. Die Telekom konnte im dritten Quartal in Deutschland 327.000 neue Mobilfunk-Vertragskunden unter den eigenen Marken gewinnen. Auch im Geschäft mit Breitbandanschlüssen und im TV-Segment konnten die Bonner zulegen.
"Die Wachstumsdynamik ist auf beiden Seiten des Atlantiks ungebrochen", sagte Finanzvorstand Christian Illek laut Mitteilung. "Gleichzeitig haben wir es geschafft, unsere Verschuldung wieder unter unsere Zielmarke zurückzuführen." Dies gelang der Telekom vor allem dank des starken Anstiegs beim Zahlungsmittelzufluss (Free Cashflow AL). Dieser kletterte im dritten Quartal um fast ein Drittel auf 6,2 Milliarden Euro.
Telekom-Konzernchef Tim Höttges hatte bei einem Kapitalmarkttag Anfang Oktober angekündigt, auch in den kommenden Jahren stark auf die US-Tochter zu setzen. Die Amerikaner sollen maßgeblich zum Wachstum und operativen Gewinn beitragen. Er versprach den Aktionären zudem eine höhere Dividende und stellte Aktienrückkäufe im Milliardenvolumen in Aussicht. Für das laufende Jahr will die Telekom die Dividende auf 90 Cent je Aktie erhöhen. Das sind 13 Cent mehr als für 2023. Zudem kündigte Höttges den Rückkauf von eigenen Aktien für bis zu zwei Milliarden Euro an./zb/men/ngu
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