Commerzbank-Chef Knof geht Ende 2025 - Bund beginnt Aktienverkauf

10.09.2024, 19:24

FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz eines erfolgreichen Umbaus der Commerzbank mit einem Rekordgewinn im vergangenen Jahr wird Commerzbank-Chef Manfred Knof das Unternehmen Ende 2025 verlassen. Er wolle seinen bis dahin laufenden Vertrag nicht verlängern, teilte der Dax-Konzern am Dienstag nach Börsenschluss mit. Zudem beginnt der Bund mit dem vor einer Woche angekündigten schrittweisen Verkauf seiner Beteiligung an dem Finanzinstitut. Die Commerzbank-Aktie gab im nachbörslichen Handel nach.

t-online aktuell 10.09.2024

"Ich habe die Sommerpause im Kreise meiner Familie genutzt, um mir diesen Schritt reiflich zu überlegen, sagte Knof laut Mitteilung. Mit Blick auf die Commerzbank spricht er von einem erfolgreichen Neuanfang in den vergangenen Jahren. Der Fokus liege nun wieder auf Wachstum.

Knof führt die Bank seit 2021. Er verschärfte den Sparkurs des Geldhauses und trieb den Umbau voran: Tausende Stellen fielen weg, das Filialnetz wurde deutlich verkleinert. Durch den Umbau schaffte der Konzern die Trendwende: Im vergangenen Jahr erzielte die Konkurrentin der Deutschen Bank auch dank des Rückenwinds von den gestiegenen Zinsen einen Rekordgewinn von rund 2,2 Milliarden Euro. 2024 soll es noch mehr werden.

"Durch seine klare Führung wurde die Bank in Rekordzeit saniert, das Geschäftsmodell klar fokussiert und die Bank auf Nachhaltigkeit ausgerichtet", sagte denn auch der Aufsichtsratsvorsitzende Jens Weidmann laut Mitteilung.

Die Geschäftserholung trieb auch die Aktien an. Trotz eines Rückschlags seit Mai hat sich der Kurs seit dem Frühjahr 2020 vervielfacht. An der Börse ist die Commerzbank - auf Basis des Schlusskurses vom Dienstag - mittlerweile wieder 14,9 Milliarden Euro wert. Die Beteiligung des Bundes an der während der Weltfinanzkrise vor rund 16 Jahren teilverstaatlichten Bank hat damit einen Wert von knapp 2,5 Milliarden Euro.

Derweil hat der Bund mit der Reduzierung der Beteiligung begonnen. Gut 53,1 Millionen Aktien werden in einem beschleunigten Platzierungsverfahren an institutionelle Investoren veräußert, wie die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland ebenfalls am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte.

Das zum Verkauf stehende Paket hat per Dienstagsschluss einen Wert von rund 670 Millionen Euro, allerdings sind bei solchen Platzierungen Abschläge üblich. So würden die Aktien zu je 12,48 Euro angeboten, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf entsprechende Unterlagen. Auf dieses Niveau fiel der Kurs auch am Dienstagabend auf der Handelsplattform Tradegate.

Die Staatsbeteiligung wird mit der Veräußerung zunächst von rund 16,5 auf 12,0 Prozent sinken, womit der Bund erst einmal größter Einzelaktionär bleibt. Abgesehen von bestimmten Ausnahmen sollen nun für 90 Tage keine weiteren Papiere veräußert werden, hieß es weiter von der staatlichen Finanzagentur.

Der Staat hatte die Frankfurter Großbank, die mitten in der globalen Finanzkrise die kriselnde Dresdner Bank geschluckt hatte, vor rund 16 Jahren mit viel Steuergeld vor dem Kollaps bewahrt. Die Commerzbank erhielt vom Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) 2008 und 2009 Kapitalhilfen von 18,2 Milliarden Euro. Zurückgezahlt wurden der Finanzagentur zufolge bisher rund 13,15 Milliarden Euro.

Anders als bei der Beteiligung an der Lufthansa, die der Staat in der Corona-Pandemie rettete und am Verkauf seiner Aktien mehr als 700 Millionen Euro verdiente, dürfte bei der Commerzbank der Steuerzahler auf Verlusten sitzen bleiben./mis/bek/nas

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